Zusätzliche Tragtiere: Heer schätzt Esel

Die Gebirgs- und Spezialtruppen des Bundesheeres vertrauen für Transportzwecke in Zukunft auch auf Esel. Neben den Haflinger-Pferden werden im Tragtierzentrum der Armee seit zwei Jahren auch Esel ausgebildet - wegen ihres Mutes.

Sein Name ist Chef. Der zutrauliche Eselhengst ist fünf Jahre alt und als Tragtier voll ausgebildet. Sein Kamerad Peppi hat erst vier Jahre auf dem Buckel. Beide stehen mit der übrigen Kollegenschaft im Stall - darunter auch viele Haflinger-Pferde -, von Montag bis Freitag sind sie für die Gebirgsjäger im Einsatz. An den Wochenenden haben alle Tiere frei, wie die meisten Berufssoldaten in Friedenszeiten.

Kaum Panikattacken wie bei Pferden

Insgesamt vertragen sich Haflinger und Esel im Stall, auf dem Ausbildungsgelände, im Gebirge und generell im Militärdienst prächtig, erzählt Josef Hager, Leiter des Tragtierzentrums des Bundesheeres in Hochfilzen.

Und Esel verfallen kaum in Panik: „Das Pferd ist und bleibt ein Fluchttier. Und der Esel bleibt in schwierigen Situationen einfach stehen und überlegt sich, ob er das schon kennt oder nicht. Wenn die Lage klar ist, dann flieht er nicht und spart sich dadurch wertvolle Energie. Er erkennt im Gegensatz zum Pferd sehr deutlich, ob sich das Davonlaufen lohnt oder nicht.“

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Ideal für Auslandseinsätze

Zur Regeneration nach einem harten Einsatz gibt es Erholung für die Rückenmuskulatur unter der Infrarotwärmelampe. Schließlich kann der Dienst beim Militär oft sehr anstrengend sein, bestätigt Abteilungschef Hager: „Wir machen Sondertransporte vom urbanen Gelände über das Mittelgebirge bis ins Hochgebirge in extreme Seehöhen. Das betrifft nicht nur das Inland, sondern auch Auslandseinsätze. Da kommt nun der Esel wieder ins Spiel.“

Esel sind deutlich leichter und kleiner als Pferde, was Reisen mit Transportflugzeugen in ferne Länder zusätzlich begünstigt.

Auch in sehr großen Seehöhen verlässlich

Im Gegensatz zu Pferden können Esel zwar nur die halbe Last tragen. Als Maximum gilt für Hengste etwa 80 Kilogramm. Dafür seien sie im Gebirge aber viel besser einsatzbar, schwärmt der Abteilungschef: „Der Esel hat einen anderen Stoffwechsel. Deshalb kann er im Extremfall sogar bis auf 5.000 Meter Seehöhe mit Traglasten hinaufgehen.“

Chef und Peppi genießen nach einem harten Tag im Gebirge mit anschließenden TV-Dreharbeiten ihr vitaminreiches Abendbrot.

Christina Sonntag, Gerald Lehner - salzburg.ORF.at