Seltenes „Durchforsten“ im Schilderwald
Vor genau zehn Jahren - im April 2008 - gab es die eine größere Aktion, die Zahl der Verkehrsschilder zu reduzieren - in der Stadtgemeinde Hallein (Tennengau). „Das war eigentlich der einzige spürbare Fall, der mir in Erinnerung ist“, sagt Friedrich Schmidhuber, Leiter der Salzburger Verkehrspolizei. „Und das Interessante dabei ist, dass nach der Entfernung dieser Verkehrszeichen nichts passiert ist.“
ÖAMTC
Alleine in Hallein wurde damals in drei Ortsteilen bei insgesamt 1.000 Schildern überprüft, ob sie auch notwendig sind. Gut ein Drittel war überflüssig und wurde abmontiert. Mitverantwortlich war dafür die ÖAMTC-Verkehrsjuristin Christina Holzer-Weiß: „Das grundsätzliche Ziel ist immer die Verkehrssicherheit. Es soll in allererster Linie der Autofahrer klar erkennen können, was er tun oder lassen soll.“
Verkehrspolizei-Chef für weniger Tafeln
Seit ein paar Jahren wäre es rechtlich möglich, zumindest Parkverbotsschilder komplett durch Bodenmarkierungen zu ersetzen. Doch genutzt werden sie in der Praxis eher selten, weiß Verkehrspolizeichef Schmidhuber: „Es sind gelbe Randlinien, die entweder am Gehsteig- oder am Fahrbahnrand angebracht werden. Dadurch könnte man schon viele Halteverbotstafeln einsparen.“
Für Schmidhuber sind auch so manche Schilder mit Geschwindigkeitsbeschränkungen überflüssig: „Weniger ist mehr - das heißt: weniger Verkehrszeichen, mehr Verantwortung beim Autofahrer. Es gibt eine Bestimmung in der Straßenverkehrsordnung, die sagt: Man darf nur so schnell fahren, wie es die Straßenverkehrs- und Sichtverhältnisse zulassen. Es würde sich manche Geschwindigkeitsbeschränkung eigentlich erübrigen, wenn man dem Autofahrer wieder diese Verantwortung zumisst.“
ORF
Experten: Regelmäßiges Hinterfragen wichtig
Ein komplett „richtiges“ Rezept für den Gebrauch von Verkehrsschildern gibt es zwar nicht. Die Fachleute sind sich aber einig, dass jedes einzelne Schild an der Straße regelmäßig hinterfragt gehört.
Links:
- Neue Markierungen bei Parkverboten (salzburg.ORF.at; 30.9.2014)
- Ein Viertel weniger Verkehrsschilder im Pinzgau geplant (salzburg.ORF.at; 26.11.2011)