Alkoholverbot am Bahnhofsvorplatz in Kraft

Das Alkoholverbot auf dem Bahnhofsvorplatz in der Stadt Salzburg ist seit Dienstag in Kraft. Täglich zwischen 6.00 und 24.00 Uhr darf kein Alkohol im öffentlichen Raum konsumiert werden - außer in ausgewiesenen Schanigärten.

Neben dem Konsum im Gastgarten bleibt auch der Transport von alkoholischen Getränken über den Platz nach einem Einkauf erlaubt. Bei einem Lokalaugenschein am Dienstag wurden die vergangene Woche beschlossene Regel erstmals exekutiert. Mitarbeiter des städtischen Ordnungsamtes machten gemeinsam mit der Polizei Kontrollen. Und diese enge Abstimmung soll es auch in Zukunft geben, betonten Vertreter von Stadt Salzburg und Polizei.

Am Dienstag wurde allerdings noch nicht gestraft, sondern informiert. Drei Wochen lange läuft eine Kampagne, um das Verbot bekannt zu machen.

Spitzen von Stadt Salzburg und Polizei bei dem Lokalaugenschein vor dem Hauptbahnhof

Stadt Salzburg/Wildbild

Spitzenvertreter von Polizei und Stadt Salzburg bei dem Lokalaugenschein am Dienstag

Geldstrafen bis zu 300 Euro

Das Verbot gilt am gesamten Südtiroler Platz und auch Teilen des Engelbert-Weiß-Weges in Richtung GKK-Zentrale. Wer dagegen verstößt, muss mit Geldstrafen bis zu 300 Euro rechnen. Im Bahnhofsgebäude selbst gilt ebenfalls seit Dienstag ein Alkohol-Konsumationsverbot. Kontrolliert wird das von Securitymitarbeitern der ÖBB.

Alkoholiker „werden woanders hingehen“

Begleitend zu dem Alkoholverbot sollen mehr Sozialprojekte am Bahnhof etabliert werden. Ob das Verbot wirklich etwas bringt, darüber wurde am Dienstag aber schon intensiv debattiert. Denn alkoholisierte Radaubrüder würden sich einfach einen anderen Ort suchen, ist die Befürchtung so mancher - etwa von Andreas Reichenberger. Er war früher Alkoholiker und oft am Bahnhofsvorplatz: „Wenn man sie da nicht mehr duldet, dann werden sie woanders hingehen. Dann werden die Leute dort jammern. So sehe ich das und so wird es werden.“

Besucher am Salzburger Bahnhofsvorplatz mit Bierdose (Alkohol)

ORF

Trinken am Bahnhofsvorplatz kostet bald bis zu 300 Euro Strafe

Auch Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) teilt die „Sorge, dass es entsprechende Verdrängungseffekte geben wird. Das werden wir im Herbst evaluieren und überlegen, was wir dann tun werden. Denn ich glaube nicht, dass das Alkoholproblem verschwindet, indem man es einfach hier vor Ort verbietet.“

Polizei „nahezu tagtäglich präsent“

Am Bahnhof machen aber nicht nur Trinker Probleme, sondern auch größere Menschengruppen, die bis tief in die Nacht sitzen, sagt Stadtpolizeikommandant Manfred Lindethaler: „Wir sind ja nahezu tagtäglich hier am Bahnhof präsent. Diese Personengruppen werden kontrolliert. Das wird sich in Zukunft auch nicht ändern.“

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