„Sound of Music“: Privates Museum eröffnet

Private Betreiber der Pension „Villa Trapp“ in Salzburg-Aigen eröffnen in der Altstadt eine Dauerausstellung über den weltbekannten Film „The Sound of Music“. Ein offizielles Salzburger Museum zum Thema gibt es dagegen weiterhin nicht.

„Sound of Music“ lockt seit Jahrzehnten viele Millionen Touristen nach Salzburg. Die neuen Schauräume in der Getreidegasse 47 sollen nun laut den privaten Betreibern zur zentralen Anlaufstelle für Besucher aus aller Welt werden.

Historikerteam eingebunden

In den Schauräumen im ersten Stock werden das Schicksal der singenden „Trapp Family" und die Entstehung des legendären Hollywood-Films dokumentiert. Historiker haben das Konzept erarbeitet, wie Hasan Softic von der Universität Salzburg schildert: „Wir haben versucht, das möglichst realitätsnah zu gestalten. Man sieht, der Film ist eigentlich nur eine romantische Sicht auf die Familie. In Wirklichkeit war die ganze Geschichte doch sehr kompliziert.“

Sound of Music Trapp Family

ORF

Szene aus dem Hollywood-Film mit Julie Andrews

Vor allem auch die Geschichte des feschen U-Boot-Kapitäns Georg Ritter von Trapp soll beleuchtet werden. Er verlor beim Zusammenbruch der österreichisch-ungarischen Monarchie nach dem Ersten Weltkrieg seinen Job und nach der Weltwirtschaftskrise sein gesamtes Vermögen.

Trapps im austrofaschistischen System verwurzelt

Nach dem „Anschluss“ Österreichs an Nazi-Deutschland vor 80 Jahren emigrierte die Familie zuerst nach Italien und dann in die USA, wie die Historikerin Helga Embacher erzählt: „Sie haben in Amerika eher das Spektrum des eher katholischen Österreich repräsentiert. Sie waren mit dem austrofaschistischen System zwischen 1934 und 1938 verbunden und sehr religiös ausgerichtet. So haben sie die deutschnationale Ideologie der Nationalsozialisten natürlich abgelehnt und sind auch nicht mehr zurückgekommen.“

Strikte Ablehnung der Nazis aus katholischer Sicht

Die privaten Hotelbetreiber der Villa Trapp in Aigen haben die Erfahrung gemacht, dass Touristen beim Thema „The Sound of Music“ ausgesprochen wissbegierig und oft gut informiert sind, wie Geschäftsführerin Marianne Dorfer sagt: „Ich habe in den letzten zehn Jahren natürlich viel gelernt, was so dahintersteckt. Eine meiner Hauptbegleiterinnen war Maria von Trapp, die leider vor vier Jahren verstorben ist. Sie hat mir sehr, sehr viele Informationen hinterlassen.“

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ORF-Redakteurin Renate Lachinger hat sich das neue „Sound of Music“-Museum angesehen, das auf privater Basis organisiert wurde.