Ängste vor Wetter-Extremen oft irrational

Ängste vor Unwetter-Ereignissen sind oft irrational. Das zeigen die Ergebnisse einer Studie aus acht Ländern unter Salzburger Federführung. Demnach fürchten sich die meisten Menschen vor Wetter-Extremen, die in ihrer Umgebung sehr selten sind.

Unter der Koordination des Salzburger Umweltpsychologen und Meteorologen Alexander Keul haben Wissenschafter Menschen in Indien, Amerika, Polen oder Deutschland zu ihrem Umgang mit extremen Wettersituationen befragt.

In Süddeutschland fürchten sich die Menschen am meisten vor Tornados. Solche seien dort zwar nicht auszuschließen, würden aber ausgesprochen selten auftreten. Stattdessen seien Extrem-Temperaturen das eigentliche Risiko, sagt der Salzburger Wissenschafter Alexander Keul. Auch in Polen seien Hitze, Kälte und Hochwasser die größten Gefahren. Die größte Angst herrscht dort jedoch vor Stürmen, gefolgt von Hochwasser und Tornados.

„Große Informationslücke, die geschlossen gehört“

Gefahren wie Tornados richtig einschätzen können dagegen offenbar Amerikaner. Dort sind die Menschen allerdings auch gut informiert. 85 Prozent der Befragten haben angegeben, den lokalen Wettervorhersagen zu folgen. In unseren Breiten kommen die Wetterinformation laut Studienergebnissen nur bei jedem dritten Leser, Hörer und Seher an. Diese Informationslücke gehöre dringend geschlossen, betont der Salzburger Wissenschafter.

Windwurf Tornado Hochgründeck Bischofshofen Hüttau

ORF

In Salzburg gab es zuletzt im August 2013 bei Hüttau einen Tornado

Ein Ergebnis der globalen Studie zeigt allerdings auch, dass es große Unterschiede gibt, welche Menschen im Wetterbericht auch gerne Sicherheitstipps hätten. Und diese Unterschiede lassen vermuten, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Wunsch der Sicherheitstipps und der Häufigkeit der Unwetter-Ereignisse in der jeweiligen Region gibt. In Deutschland hätte zum Beispiel gerne jeder Elfte Sicherheitstipps im Wetterbericht, in Indien drei Viertel der Befragten.

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