Ärzte-Arbeitszeit: Politik hofft auf Änderung

Die Politik hofft auf eine Änderung beim Arbeitszeitgesetz für Ärzte. Ohne eine solche Änderung sei das Dienstsystem in Krankenhäusern ab 2021 in Gefahr. Unterstützung erhofft man sich von der neuen Gesundheitsministerin.

Das strenge Arbeitszeitgesetz für Spitalsärzte ist für Gesundheitsreferent Christian Stöckl (ÖVP) ein Hauptgrund für Engpässe und Probleme bei der Besetzung von Diensträdern. Die Mediziner dürfen laut EU-Gesetz maximal 48 Stunden pro Woche im Krankenhaus arbeiten. Die österreichische Regelung sei allerdings strenger als notwendig, kritisierte der Gesundheitsreferent. „Es ist ganz wichtig, dass eine Deregulierung eingeführt wird.“ Sonst gebe es einen Mangel an Ärzten und dann werde man ab 2021 ganze Abteilungen schließen müssen.

Ärzte an Operationsroboter in der Urologie der Salzburger Landeskliniken

ORF

Die Änderung des Ärzte-Arbeitszeitgesetzes sorgt seit langem für Diskussionen

„Neue Ministerin sieht das ähnlich“

Nachdem die Gesundheitsreferenten der Länder mit ihrem Wunsch nach einer Gesetzesänderung bisher bei den Sozialministern abgeblitzt sind, würde sich die neue Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) verständnisvoll zeigen, sagte Stöckl. „Mit der neuen Ministerin habe ich gesprochen und Gehör gefunden. Sie sieht das ähnlich wie ich,“ erklärte der Salzburger Gesundheitsreferent.

Ärztekammer: Regelung für alle finden

Die Salzburger Ärztekammer stehe einer Änderung offen gegenüber, sagte Vizepräsident Jörg Hutter. Man müsse aber für alle Ärzte eine Lösung finden: „Nämlich für die, die mehr arbeiten wollen und für jene Kollegen, die sagen - ich kann und möchte nicht mehr arbeiten. Für alle muss eine Regelung gefunden werden,“ sagte Hutter. Im Moment können Ärzte, die mehr arbeiten wollen, freiwillig mit einer Vereinbarung die 48-Stunden-Woche überschreiten.

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