Wintersport: Suche nach Wachstumsmärkten

Eine durchwegs positive Bilanz ziehen Touristiker zum Ende der Wintersaison. Es dürften erneut mehr Nächtigungen erreicht worden sein, trotzdem arbeite man daran, die Wertschöpfung und die Erträge zu steigern, sagen Branchenvertreter.

Mit den Osterfeiertagen kommendes Wochenende endet die heurige Wintersaison in einigen Salzburger Schigebieten. Wie wichtig der Tourismus für das Fremdenverkehrsland Salzburg ist, verdeutlichen die Zahlen: 16 Prozent der heimischen Wirtschaftsleistung kommen aus dem Tourismus, mehr als 700.000 Arbeitsplätze hängen direkt oder indirekt vom Tourismus ab.

Wertschöpfung und Erträge statt Rekorden

Das erneute Rekordjahr freut die Vertreter der Branche, wenngleich die jährliche Jagd nach Rekorden nicht mehr alles ist: „Wir werden immer wieder an den höheren Zahlen gemessen. Aber es ist nicht unsere Messlatte“, sagt Petra Nocker-Schwarzenbacher, Bundessprecherin der österreichischen Tourismuswirtschaft. „Wir arbeiten daran, dass vor allem die Wertschöpfung und die Erträge steigen.“

Wintersport wesentlichster Faktor im Tourismus

In keinem anderen europäischen Land ist die Bedeutung des Sports für das Wirtschaftswachstum auch nur annähernd so groß wie in Österreich, betont Christian Helmenstein vom Institut für Sportökonomie: „Das hängt vor allem damit zusammen, dass wir den Sporttourismus haben und dabei ist der Wintersport der wesentlichste Faktor.“

Die Zukunft im Wintertourismus sehen die Verantwortlichen langfristig in Urlaubern aus Asien, mittelfristig allerdings in der näheren Umgebung, sagt Petra Nocker-Schwarzenbacher: „15 Länder in Europa haben nach wie vor ein Haushaltseinkommen von 1.000 Euro und weniger. Da gibt es aber eine Riesenpotenzial weil es sich um sehr sehr große Bevölkerungsschichten handelt. Ich glaube, dass auch da die Wirtschaftslage anspringen wird und die Menschen in Zukunft mehr verdienen werden“, ergänzt Nocker-Schwarzenbacher.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Wintersport: Suche nach Wachstumsmärkten

Es geht nicht mehr nur um Rekorde, sagen Branchenvertreter, sondern vor allem darum neue Wachstumsmärkte zu finden.

Die Einschätzung teilen auch große Skizentren und Liftbetreiber bestätigt etwa Ernst Brandstätter vom Snow Space Salzburg: „Wir merken auch bei uns, dass die internationalen Märkte im asiatischen Raum sowie im osteuropäischen Raum ganz stark im Wintersport aufrüsten.“

Salzburg hat meiste Schulskikurse

Salzburgs ist im Wintersport aber auch jenes Bundesland, dass mit großem Abstand die meisten Schulsportwochen zählt - Nachwuchspflege vor Ort heißt das: „Wichtig ist dabei, dass die Eltern skifahren. Wenn die Eltern nicht skifahren, fährt die nächste Generation auch nicht“, sagt der Flachauer (Pongau) Skischulbetreiber Alex Maier.

Auch Hotelier Michael Walchhofer aus Zauchensee (Pongau) wünscht sich mehr Skikurse: „Da ist unser großes Ziel, dass jedes Kind in Österreich zumindest einmal mit der Schule die Gelegenheit hat, Skisport zu betreiben.“ Dieses Vorhaben erscheint gerade in den Ballungsräumen mit einer steigenden Zahl skiunwilliger Jugendicher und Eltern durchaus ambitioniert.