Flüchtlinge: Probleme bei Jobvermittlung

In Salzburg seien Probleme bei der Jobvermittlung an Flüchtlinge, Migranten und Zuwanderer nicht so groß wie in anderen Teilen Österreichs, heißt es bei regionalen Dienststellen des Arbeitsmarktservice (AMS).

39 Prozent aller Arbeitslosen in Salzburg sind Flüchtlinge, Migranten und Zuwanderer. Das ist der dritthöchste Wert in Österreich hinter Wien und Vorarlberg. Vor wenigen Tagen sind in einem internen Revisionsbericht des Arbeitsmarktservice (AMS) große Probleme bei der Jobvermittlung an Ausländer bekannt geworden. Auch das AMS in der Stadt Salzburg und in Bischofshofen (Pongau) wurde dafür befragt. Der Bericht gelangte vor wenigen Tagen offenbar ungewollt an die Öffentlichkeit. Mitglieder der Bundesregierung sehen nun deutliche Alarmzeichen, was die Integration von Zuwanderern und ihre Rolle in der Arbeitswelt betrifft.

Dienstleistungsjobs oft abgelehnt

AMS-Mitarbeiter fühlen sich laut Bericht von Klienten bedroht, Migranten aus Syrien oder Afghanistan würden Dienstleistungsjobs nicht annehmen. Solche und andere Aussagen finden sich in dem internen Bericht des Arbeitsmarktservice. In Salzburger AMS-Geschäftsstellen sollen Mitarbeiter ausgesagt haben, dass es zwar „Eigenheiten“ bei der Jobvermittlung an Flüchtlinge und Migranten gebe. Konflikte hätten bisher aber gelöst werden können.

Probleme wegen Geschlechtertrennung etc.

Berichtet wird beispielsweise von einer Klientin, die einen männlichen AMS-Berater abgelehnt habe. Nach einem Gespräch habe die Frau den Mitarbeiter schließlich doch akzeptiert. In Salzburg würden ausländische Frauen vor allem an Tourismusbetriebe vermittelt, gefolgt von der Reinigungsbranche, heißt es. Männer kämen vor allem als Hilfsarbeiter auf dem Bau unter und in zweiter Linie in Firmen, die Reinigung und Hausmeistertätigkeiten anbieten.

AMS-Berater befinden sich laut internen Angaben jedenfalls in einem Spannungsfeld. Einerseits müssen sie Arbeit vermitteln, und andererseits Sanktionen verhängen - was zu Aggressionen bei Klienten führen könne, sagen Salzburger Mitarbeiter des Arbeitsmarktservice.

Was tut sich bundesweit?

„Beim Arbeitsmarktservice muss sich dringend etwas ändern. Das AMS wird reformiert“, sagt Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP). Das AMS sei den Herausforderungen durch die Zuwanderung nicht gewachsen, meinte Kurz in Hinblick auf den jüngst öffentlich gewordenen internen AMS-Revisionsbericht, der gravierende Probleme mit arbeitslosen Migranten aufzeigt - mehr dazu in news.ORF.at (26.3.2018)

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