Tödlicher Unfall bei Suchaktion: Helfer angeklagt

Ein tragischer Unfall während der Suche nach einer vermissten Frau bringt nun einen Helfer vor Gericht. Der Taxler suchte in Seekirchen (Flachgau) mit nach einer 52-Jährigen. Dabei überrollte er im Dunkeln irrtümlich die Frau.

Dem Unfall am 31. Mai 2017 war ein Beziehungsstreit zwischen der Frau und ihrem Lebensgefährten, einem prominenten 75-jährigen ehemaligen Mediziner, vorausgegangen. Die 52-Jährige verließ daraufhin das Haus. Ihr Partner folgte ihr und fand sie am Rand einer Straße sitzend. Als er ihr nachkommen wollte, sei sie in die angrenzende Wiese gerannt.

Dort stand das Gras gut einen halben Meter hoch, informierte am Freitag der Sprecher der Salzburger Staatsanwaltschaft, Marcus Neher. Die Mutter der Verschwundenen befürchtete offenbar Selbstmord und bat einen Taxilenker, bei der Suche zu helfen.

Taxler übersah Frau im hohen Gras und überrollte sie

Der Taxler befuhr dann die Wiese mit dem hohen Gras und suchte sie in Schlangenlinie ab. Laut Strafantrag verwendete er dabei aber offenbar das Fernlicht und leuchtete deshalb den Nahbereich vor dem Fahrzeug nicht ausreichend aus. Dabei dürfte der Mann die 52-Jährige im hohen Gras nicht gesehen haben. Die Frau wurde mit dem rechten Vorderrad im Bereich des Brustkorbes überrollt und starb an innerer Verblutung.

Reifenabdrücke belegen Schuld

Die Staatsanwaltschaft ermittelte erst gegen den Mediziner wegen unterlassener Hilfeleistung und fahrlässiger Tötung. Dieses Verfahren wurde jetzt eingestellt. Denn anhand der Reifenspuren am Körper lasse sich das Fahrzeug des Taxilenker eindeutig als jenes identifizieren, das für den Tod der Frau verantwortlich ist.

Obwohl der Taxifahrer bei der Suche nur helfen wollte, wird ihm jetzt grob fahrlässige Tötung vorgeworfen. Er hätte in dem hohen Gras nicht mit dem Auto fahren dürfen, so die Anklage. Bei einem Schuldspruch sind bis zu drei Jahre Gefängnis möglich. In knapp drei Wochen muss der Taxler vor den Richter.

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