Kleine Skigebiete: Leichtes Plus, aber zu wenig

Das Skigebiet Krispl-Gaißau-Hintersee und jenes auf der Postalm (Flachgau/Tennengau) sind Salzburgs Problemkinder unter den Skigebieten. Beide sind zuversichtlich, wirtschaftlich hingegen hätten sie sich heuer mehr erwartet.

Seit Jahren kämpfen die beiden Skigebiete um’s Überleben. Vor bzw. nach jeder Wintersaison steht ein Zusperren im Raum, doch irgendwie rappeln sie sich immer wieder auf. Nach dieser Saison blicken die Verantwortlichen in Krispl-Gaißau-Hintersee und auch auf der Postalm zuversichtlich auf den kommenden Winter.

Besseres Ergebnis wegen guter Schneelage erwartet

Angesichts der guten Schneelage hätten es sich die Betreiber wirtschaftlich aber leichter vorgestellt. Der Aufwind sei aber nicht zu übersehen. Auf der Postalm zwischen Abtenau (Tennengau) und Strobl (Flachgau) laufen die Lifte noch bis inklusive Ostermontag. Die Betreiber hoffen noch auf schöne Wintertage und motivierte Skifahrer. Trotz hervorragender Schneelage fällt die Saisonbilanz durchwachsen aus. „In Summe war es so, dass bis Mitte März ein geringes Plus überbleibt. Das stimmt uns positiv für die Zukunft“, sagte Postalm-Miteigentümer Linus Pilar.

Schlepplift im Skigebiet auf der Postalm bei Strobl

ORF

Am Ende der Wintersaison bleibt ein Plus, aber zu wenig für wichtige Investitionen

Leichtes Plus: Fraglich ob langfristig ausreichend

Ob dieses kleine Positivergebnis aber ausreichend ist für einen betriebswirtschaftlich sinnvollen Fortbestand ist laut Miteigentümer Pilar fraglich. „Es ist so, dass damit zumindest diese Saison und er kommende Sommer gesichert sind. Es reicht aus, dass wir die laufenden Kosten decken können, es heißt aber zugleich, dass keine großen Investitionen möglich sind“, bilanzierte Pilar.

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Kleine Skigebiete sind Sorgenkinder
Krispl-Gaißau-Hintersee und die Postalm (Flachgau/Tennengau) blicken zuversichtlich auf den nächsten Winter, wirtschaftlich hingegen hätten sie sich mehr erwartet.

Beschneiung als Überlebensgrundlage für die Kleinen

Solange nicht in eine technische Beschneiung investiert wird, sieht der Miteigentümer langfristig aber keine Chance für die Postalm. sieht der Miteigentümer aber keine Chance für die Postalm. 1,4 Millionen Euro wären auf der Postalm dafür nötig. An dieser Investition sollen sich auch die Nachbargemeinden beteiligen.

Keine Betten: Skigebiet ohne Hotelbetriebe

Hier aber sieht man die größte Schwachstelle des Skigebietes in den nicht vorhandenen Hotelbetrieben. „Die Schwierigkeit ist dadurch gegeben, weil es eben vor Ort keine Betten gibt. Man ist dadurch ein reines Gebiet für Schönwetterphasen. Bei schönem Wetter ist sehr viel los, bei schlechtem Wetter nur wenig. Dieses Problem hätten wir nicht, wenn wir Betten haben, weil die wären ausgelastet und die Gäste würden bei jedem Wetter Skifahren gehen“, sagte Johann Schnitzhofer, ÖVP-Bürgermeister von Abtenau.

Nischenangebote als Überlebenshelfer

Auf der Postalm setzt man in den nächsten Jahren jedenfalls auf die Positionierung als Kinder- und Familienskigebiet und auf zusätzliche Nischenangebote wie Biathlon oder Schneeschuhwandern.

In Krispl-Gaißau-Hintersee haben die Lifte schon diese Woche zu. Am kommenden Wochenende wird noch ein letztes Mal aufgesperrt. Im Vergleich zur den vergangenen Saisonen brachten die Betreiber laut eigenen Aussagen eine relativ ansprechenden Winter hinter sich. Aber auch hier würden die Einnahmen bei weitem nicht ausreichen, um anstehende Investitionen tätigen zu können.