Gemeinde appelliert: „Weidetiere nicht füttern“

Die Gemeinde Bergheim (Flachgau) bittet Spaziergänger darum, Weidetiere nicht zu füttern. In letzter Zeit habe es immer wieder Fälle von kranken Pferden und Schafen durch Fütterungen gegeben, begründet der Bürgermeister den Appell.

Karotten, Äpfel oder ein Stück altes Brot: Solche gut gemeinten Zuwendungen können für Pferde, Kühe, Schafe und andere Weidetiere lebensbedrohlich werden, beklagen betroffenen Bauern, sowie der Bergheimer Bürgermeister Josef Hutzinger (ÖVP).

Manche ihrer Tiere mussten bereits zum Tierarzt, sagt etwa Annabell Eder aus Bergheim (Flachgau). Sie hat einen Artikel über den respektvollen Umgang mit Weidetieren für die Gemeindezeitung geschrieben: „Wenn die Spaziergänger rauskommen, passiert das sehr regelmäßig: Gefüttert wird alles, von Äpfeln, Karotten, Brot über Kohl oder sogar altem Kuchen und so weiter.“

Solche Lebensmittelspenden seien keinesfalls notwendig, für die Tiere stünde ausreichend Futter zur Verfügung, bekräftigt die Pferdebesitzerin. Dieses sei auch an die Jahreszeit angepasst - denn Pflanzenfresser haben einen sehr empfindlichen Verdauungstrakt. Besonders für ältere Pferde seien die gut gemeinten Köstlichkeiten äußerst gefährlich: „Man sieht ja auch von außen nicht ob die Pferde noch Zähne haben oder nicht, in solchen Fällen besteht beispielsweise die Gefahr eine Schlund-Verstopfung.“ Eine solche könne für ein älteres Pferd einem Todesurteil gleichkommen, sagt Eder.

Weidetierbesitzern empfiehlt Annabell Eder ein Hinweisschild an den Zäunen anzubringen auf dem auch die Telefonnummer steht. So können Spaziergänger die sich Sorgen um Haltung und Fütterung der Tiere machen auch direkt Kontakt mit den Besitzern aufnehmen.