Verkaufsoffener Sonntag in Reichenhall

Neidisch haben Salzburger Händler am Sonntag ins benachbarte Bayern geschaut. In Bad Reichenhall waren die Geschäfte offen. Was bei uns nur in Tourismusorten, bei Tankstellen und Bahnhöfen geht, darf in Deutschland vier Mal im Jahr stattfinden.

Sonntag war Josefimarkt in Bad Reichenhall. Alle Geschäfte durften von 12.00 bis 17.00 Uhr offen sein. Das ermöglicht das Ladenschlussgesetz, das in ganz Deutschland gilt. Jede Gemeinde darf maximal vier Mal im Jahr einen Sonntag als verkaufsoffen erklären – aber nur zu besonderen Anlässen wie festgelegten Märkten, Messen oder Veranstaltungen, bei denen ein großer Besucherandrang zu erwarten.

Wesentlich strengere Vorgaben in Österreich

An solchen Sonntagen dürfen Geschäfte maximal fünf Stunden geöffnet sein und müssen spätestens um 18 Uhr schließen. Im Dezember sind verkaufsoffene Sonntage verboten. In Salzburg dürfen Läden nur in Tourismusorten an Sonntagen zwischen 8.00 und 18.00 Uhr für maximal vier Stunden geöffnet haben. Und dann auch nicht alle, sondern nur Souvenirläden oder Geschäfte, die Touristen mit Waren des täglichen Bedarfs versorgen.

Gewerkschaft, Katholische Aktion vehement dagegen

Eine weitere Ausnahme sind der Salzburger Hauptbahnhof und der Flughafen, wo Geschäfte während der Verkehrszeiten auch an Sonntagen geöffnet sein dürfen. Händler drängen auch in Österreich seit Jahren auf mehr Sonntagsöffnungen, scheitern aber am Widerstand von Gewerkschaft und Katholischer Aktion.