Festspielsponsor Vilar aus US-Gefängnis entlassen

Der heute 76-jährige Alberto Vilar, früherer Opern-Mäzen und Ex-Sponsor der Salzburger Festspiele, ist Donnerstagfrüh in den USA aus dem Gefängnis entlassen worden. Er war 2008 wegen Betrugs zu neun Jahren Haft verurteilt worden.

Vilar verbüßte seine Haftstrafe im Bundesgefängnis (Federal Correctional Institution - FCI) in Fort Dix (US-Bundesstaat New Jersey). „Man bot mir dort nun eine kleine Abschiedsfeier - mit einer im Mikrowellenofen gebackenen Pizza“, teilte Vilar der Austria Presse Agentur mit.

Offshore-Kunden um 22 Mio. betrogen

Der Manager mit kubanischem Wurzeln hatte mit seinem Partner Gary Tanaka eine Investmentgesellschaft geführt und war vor seiner Verhaftung im Mai 2005 unter anderem Sponsor der Salzburger und Bayreuther Festspiele sowie der Staatsoper in Wien, der Festspielhäuser Baden-Baden, der Metropolitan Opera in New York und der Royal Opera in London.

FCI FORT DIX

FCI Fort Dix

Portal des Bundesgefängnisses in New Jersey, in dem Vilar einsaß

Verurteilt wurden Vilar und Tanaka, weil sie ihre Offshore-Kunden um rund 22 Millionen Dollar betrogen haben.

Noch sechs Monate in einer Art offenem Vollzug

Nach seiner Freilassung in Fort Dix wurde Vilar von der US-Justiz in ein sogenanntes „Halfway House“ überstellt. Diese privat geführten Einrichtungen des Gefängnissystems sollen der Resozialisierung dienen. Es geht dabei auch um Wohnungssuche für die Zeit danach, bei den Jüngeren auch um neue Jobs. Ehemalige Häftlinge verbringen dort sechs Monate und können sich täglich mehrere Stunden frei bewegen, müssen jedoch eine Ausgangssperre beachten und werden mit Fußfesseln elektronisch überwacht. Reisen sind nur in dringenden Fällen erlaubt.

Erste Reise nach Österreich und Salzburg

„Österreich wird das erste Land, das ich besuchen werde, sobald man mir meinen Reisepass zurückgibt“, kündigt Vilar an.

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