Trumps Strafzölle: Salzburgs Industrie besorgt

In Salzburg sorgen sich Industrie und Wirtschaft ums Geschäft, seit US-Präsident Donald Trump saftige Strafzölle auf Aluminium und Stahl angekündigt hat. Rund ein Fünftel aller Exporte aus Stadt und Land gehen in die USA.

Es ist noch nicht klar, ob Trumps Ankündigung „nur“ Rohstahl und Rohaluminium bzw. Halbfertigwaren der Metallindustrie betrifft. Oder ob auch der Anlagen- und Maschinenbau sowie andere Bereiche der Hochtechnologie im Visier sind, die vielfach auf Stahl und Alu basieren. Was genau geplant ist, will die US-Regierung kommende Woche bekanntgeben.

Rohmetall, Halbzeuge? Fertigwaren, Maschinen?

Salzburgs Wirtschaft läuft derzeit so gut wie schon lange nicht. Insgesamt 60 Prozent der Wirtschaftsleistung hängen von Exporten in alle Erdteile ab - und rund 20 Prozent vom direkten Handel mit den USA.

Arbeiter in der Stahlproduktion der vostalpine

APA/Hans Klaus Techt

Stahlarbeiter im Walzwerk

Strafzölle auf ausländische Stahl- und Aluminiumwaren könnten auch in Salzburg zu erheblichen Einbußen führen, sagt Peter Unterkofler, Präsident der Salzburger Industriellenvereinigung: „Es sind schon dramatische Entwicklungen, die sich nun abzeichnen. Das trifft auch Österreich und Salzburg. Wir verdienen sechs von zehn Euro über den Export von Waren. Überall dort, wo Handelsbarrieren aufgebaut werden, kommt es zu Einbußen auch für die heimische Wirtschaft.“

„Ausweichen auf andere Märkte“

Auch die möglichen Gegenmaßnahmen der EU könnten negative Auswirkungen auf die heimische Wirtschaft haben, ergänzt Unterkofler. Im Gegensatz zu anderen sieht er aber keine Gefahr eines „Handelskrieges“. Eine mögliche Antwort auf die Entwicklung könne ein Ausweichen auf die Märkte Asiens und Lateinamerikas sein, sagt der Manager.

Bekämpft Trump Chinas Dumpingpreise?

Laut ersten Informationen wollen die USA künftig 25 Prozent Zoll beim Import von Stahl und zehn Prozent bei Aluminium einheben. Einige Experten sagen, die Maßnahme Trumps richte sich besonders gegen Rohmetalle, die bisher zu Dumpingpreisen aus China und Indien auf den amerikanischen Markt geworfen worden seien - zum Schaden der Arbeiter in den USA, wie der US-Präsident seit Monaten betont.

Andreas Heyer, Gerald Lehner - salzburg.ORF.at

Link: