Gewerkschaft will „Baucard“ einführen

Die Salzburger Gewerkschaft fordert die Einführung einer Baucard als Zutritts- und Kontrollsystem für Baustellen. Dies wäre ein Beitrag gegen Lohn- und Sozialdumping, sagen Gewerkschafter. Salzburgs Wirtschaft lehnt eine Baucard ab.

Geht es nach der Gewerkschaft Bau und Holz, dann sollen sich Arbeiter auf Baustellen künftig jederzeit mit einer Personalkarte mit Foto ausweisen können müssen. Dadurch sollen Schwarzarbeit und illegale Niedriglöhne verhindert werden, sagt Gewerkschafter Andreas Huss.

„Wir haben auf unseren Baustellen immer mehr ausländische Firmen, die von österreichischen Auftraggebern beauftragt werden und bei denen wir nicht wissen, ob die Mitarbeiter sozialversichert sind bzw. wie und wo sie sozialversichert sind. Wir haben zum Teil auch keine Angaben über die genauen Löhne, ob die Steuern korrekt bezahlt werden, und so weiter.“

Bau-Innung: „Europaweite Regelungen notwendig“

Die Bau-Innung befürchtet durch eine Baucard dagegen zusätzlichen Verwaltungsaufwand. Der Großteil der heimischen Unternehmen halte sich nämlich an die Vorschriften, versichert Bau-Innungsmeister Johann Jastrinsky.

„Wie man die ausländischen Firmen in den Griff bekommt, das kann nicht auf Landesebene gelöst werden und auch nicht auf Bundesebene. Dafür braucht es europäische Regelungen. Denn solange die österreichischen Behörden keinen Zugriff auf jene Unternehmen haben, die schwarz nach Österreich herein arbeiten, wird jede Maßnahme sinnlos sein“, argumentiert der Bau-Innungsmeister. Außerdem seien Zutrittskontrollen auf kleinen Baustellen auch nicht vernünftig umzusetzten, ergänzt Jastrinsky.