Harter Job der Müllabfuhr bei Frost

Einen der härtesten Jobs für die Bevölkerung haben bei diesem Frost die Männer der Müllabfuhr. In der Stadt Salzburg gibt es noch immer keine Frauen in ihren Reihen. Obwohl es viele begrüßen würden, wenn es endlich auch Kolleginnen gäbe.

Schweißtreibende Arbeit bei großer Kälte erfordert warme, aber auch atmungsaktive Kleidung, um nicht krank zu werden. Minus 17 in manchen Stadtteilen - für die Müllmänner im Morgengrauen ist das ein Knochenjob.

Christian Reicher-Baumgartner arbeitete Mittwochfrüh vermummt bis unter die Augen: „Der Frost ist schon ein Hammer. Man muss sich besonders gut und sorgfältig anziehen, damit man keine Erfrierungen davonträgt. Wir müssen ja dauernd auch Metallgegenstände angreifen, zum Beispiel den Griff beim Mitfahren hinten auf dem Müllwagen.“

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„Gute Arbeitszeiten, mehr Zeit für meine Kinder“

Ronald Lapuch bestätigt, das große Problem seien die Finger: „Wenn wir die erste Tagespartie fertig haben, fahren wir zu dritt mit dem Lkw nach Siggerwiesen auf die Deponie zum Entleeren. Da kann man sich zwischendurch eineinhalb Stunden im Führerhaus aufwärmen, ehe es auf die zweite Partie geht. Wir fahren zwei Mal pro Tag.“

Lapuch mag den Job wegen der besonderen Arbeitszeiten: „Es geht schon um 5.00 Uhr los, dafür habe ich dann am Nachmittag viel Zeit für die Kinder daheim.“

Biomüll: Dauernder Kampf gegen Vereisung

Heinz Hintermayr ist seit 43 Jahren dabei: „Im Gegensatz zu früher ist es viel besser geworden. Heute arbeiten wir mit Kunststofftonnen. Früher waren sie aus Metall, das die Kälte extrem auf die Hände weiterleitete. Und Hebevorrichtungen auf dem Lkw waren pneumatisch betrieben, wo man zum Teil einem zusätzlichen Luftzug ausgesetzt war. Heute geht das alles hydraulisch.“

Besonders schwierig ist es für die Teams des „AbfallService“ der Stadt Salzburg, die den feuchten Biomüll abholen. Das sei ein dauernder Kampf gegen das Eis in den Kübeln, schildert Müllmann Reicher-Baumgartner: „Der ganze Abfall aus der Gastronomie gefriert in der Nacht zum Teil halb durch, manchmal ganz. Es hilft, wenn man die Tonne dann ein wenig gegen den Boden stößt, aber nicht immer löst sich dadurch der ganze Inhalt. Manches bleibt unweigerlich drin. Und wir können pro Tonne nicht sehr viel Zeit aufwenden und müssen weiter."

Warum noch immer keine Frauen?

Es gibt insgesamt 65 Müllmänner in der Stadt Salzburg und noch immer keine einzige Kollegin. Viele in den Teams begrüßen es, wenn sich auch Frauen für den Job interessieren würden, sagt Lkw-Fahrer Reinhard Reyer vom „AbfallService“. Es gebe ja auch körperlich kräftige Frauen: „Es ist schon eine harte Arbeit, aber mittlerweile läuft es deutlich besser als früher.“ Sein Kollege Reicher-Baumgartner sieht das Thema so: „Sie sind ja mittlerweile auch beim Bundesheer. Und warum sollen Frauen dem Arbeiten bei uns nicht auch gewachsen sein? Außerdem würde es insgesamt interessanter und lustiger.“

Insgesamt 18 Spezial-Lkw

Es geht bei diesen Jobs alles ruckzuck. Direkt hinter dem Transporter für normalen Restmüll kommt in der Getreidegasse schon der Lkw für die Kunststoffabfälle daher. Insgesamt waren Mittwoch 18 Speziallastwagen des Salzburger Abfallwirtschaftshofes bei dem starken Frost im ganzen Stadtgebiet unterwegs.

Reportage:
Gerald Lehner, salzburg.ORF.at

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Wichtige Jobs für die Bevölkerung

Bei Frost zeigen sich die harten Bedingungen bei der Arbeit in der Müllentsorgung noch stärker.

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