Viele Lehrabbrüche in Handel und Gastronomie

Im Handel und in der Gastronomie brechen die meisten jungen Leute vorzeitig ihre Lehre ab. Sie wechseln dann den Beruf oder gehen noch einmal in die Schule. Nur jeder zehnte Abbrecher verzichtet laut Experten auf eine weitere Ausbildung.

Aktuell haben in diesem Ausbildungsjahr 526 Lehrlinge ihre Ausbildung abgebrochen, das ist eine Quote von mehr als 16 Prozent. Fast jeder zweite Lehrabbrecher verlässt seinen Ausbildungsplatz innerhalb der ersten drei Monate, also noch während der Probezeit. Was auf den ersten Blick erschreckend hoch aussieht, lasse sich aber durchaus schlüssig erklären. Denn fast alle wechseln dann entweder in einen anderen Lehrberuf oder gehen weiter in die Schule, erklärte Rudolf Eidenhammer, Leiter der Lehrstellenabteilung in der Salzburger Wirtschaftskammer.

Vorzeitige Lehrabschlussprüfung für Saisonarbeit

Dann wiederum gebe es zahlreiche Lehrlinge, die im Einvernehmen mit dem Lehrherren kurz vor Ende der Ausbildung das Lehrverhältnis auflösen. Sie machen vorzeitig die Lehrabschlussprüfung und beginnen sofort als normale Angestellte zu arbeiten. Vor allem im Gastgewerbe komme das häufig vor, weil viele rechtzeitig vor der nächsten Saison voll in das Berufsleben einsteigen wollen, so Eidenhammer.

Das erkläre auch zu einem Teil, warum im Gastgewerbe der Anteil der Lehrabbrecher überdurchschnittlich hoch ist. Abbruch ist also nicht Abbruch, der eine wechsle den Lehrplatz, der andere gehe in die Schule zurück. Der Lehrlingsbeauftrage der Wirtschaftskammer schätzte, dass jeder zehnte Abbrecher tatsächlich aus dem Ausbildungssystem fällt - ähnlich wie bei Schulabbrechern.