Sozialvereine: Einigung bei Kollektivvertrag

Bei den Kollektivvertragsverhandlungen für private soziale Einrichtungen haben sich Arbeitgeber - und Gewerkschaftsvertreter Samstagfrüh geeinigt: Die Angestellten sollen künftig 2,5 Prozent mehr Gehalt bekommen.

Nach sechs Verhandlungsrunden gab es Samstag um 5.00 Uhr eine Einigung: privatangestellte Pflegekräfte bekommen mehr Gehalt - mindestens 48 Euro brutto pro Monat, sagte der Arbeitgebervertreter und Geschäftsführer des Salzburger Hilfswerkes, Hermann Hagleitner. Dadurch könnten vor allem die Gehälter der niedrigen Einkommen stärker erhöht werden, um bis zu 3,05 Prozent.

Außerdem konnte für die Pflegeberufe eine verstärkte Anhebung vorgenommen werden: „Wir erhöhen in zwei Etappen, beginnend mit 1. Oktober 2018 für das Diplomkrankenpflegepersonal um 100 Euro und für Pflegeassistenten um 30 Euro pro Monat“, sagte Hagleitner. Das sei ein wichtiges Signal, um die Pflegeberufe zu stärken.

35-Stunden-Woche nicht durchgesetzt

Die Gewerkschaft forderte eine Arbeitszeitverkürzung auf 35 Stunden pro Woche. Das konnte nicht durchgesetzt werden - als Kompromiss gibt es einen Urlaubstag mehr: „Alle Beschäftigten, die bereits fünf Jahre im Betrieb sind, erhalten einen zusätzlichen Arbeitstag als Urlaubstag," zeigte sich Gewerkschaftsvertreter Gerald Forcher dennoch zufrieden. Die Warnstreiks und Betriebsversammlungen hätten Wirkung gezeigt. Das Thema Arbeitszeitverkürzung bleibe aber auf der Agenda, sagte der Gewerkschaftsvertreter.

Verhandlungen mit Land nächster Schritt

Der nächste Schritt zur Erfüllung der Gewerkschaftsforderungen seien jetzt Verhandlungen mit dem Land - um eine Angleichung der Gehälter von privatangestellten Pflegekräften an jene von Angestellten im Landesdienst zu erreichen. Soziallandesrat Heinrich Schellhorn von den Grünen zeigte sich dazu gesprächsbereit.

Warnstreiks in der vergangenen Woche

Am Donnerstag der vergangenen Woche waren Mitarbeiter von drei privaten Salzburger Sozialeinrichtungen im Warnstreik. Auch Betriebsräte der Caritas solidarisierten sich mit den Streikenden - mehr dazu in: Warnstreiks in Sozialeinrichtungen (salzburg.ORF.at; 15.2.2018)