Auslandseinsatz für Senioren
Andrea Niessner ist Physiotherapeutin und trug den Wunsch, einmal im Ausland zu arbeiten, schon seit ihrer Jugend mit sich herum. Sie war eine der ersten, die diesen speziellen Freiwilligendienst genutzt hat. Drei Monate lang arbeitete sie in Ecuador bei einem Gesundheits- und Sozialprojekt in einem Bergdorf. „Dort war wirklich nichts und dort musste man wirklich kreativ sein. Und sich aus Geldmangel mit Olivenöl anstelle von irgendwelchen Cremen helfen musste“, erzählte Niessner.
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Ältere Menschen trauen sich das oft nicht zu
Seit ihrer hat sie ihre Erfahrungen auch mit anderen Menschen geteilt und ihnen bei der Entscheidung für einen Einsatz im Ausland geholfen. Denn gerade ältere Menschen trauen sich so etwas nicht zu, erklärte Christa Wieland vom Salzburger Bildungswerk. „Die Vorstellung im Alter nochmal aufzubrechen und bei einem Projekt im Ausland mitzumachen ist für viele doch ein ungewohnter Gedanke.“ Vor allem bei der Sprache seien sich ältere Menschen oft unsicher - „Keiner versteht mich, wie geht das denn dann in Südamerika? Der Aufwand ist vielleicht sehr hoch“, so Wieland.
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Auslandseinsatz ist „kein Urlaub“
Genau diese Unsicherheiten sollen mit Hilfe der Organisation beseitigt werden. Der Vorbereitungskurs und die Betreuung während der Zeit im Ausland kosten 2.000 Euro für einen dreimonatigen Einsatz, 2.600 Euro, wenn man ein halbes Jahr bleibt. Die Reise muss selbst bezahlt werden. Mit Herausforderungen muss man rechnen, meinte Freiwilligenkoordinator Georg Primas. „Es ist kein Urlaub. Es ist immer wieder so, wenn man sich in einer fremden Kultur wiederfindet und gewohnte Mechanismen nicht mehr so funktionieren, wie man das von zuhause kennt, dann kann das für manche Menschen schon schwierig sein.“
Freiwilliger Auslandseinsatz für Senioren
Auslandseinsatz statt Pensionsschock - das Salzburger Bildungswerk bietet gemeinsam mit einem Freiwilligendienst Beratung für Senioren an.
Männliche Handwerker für Einsatz gefragt
Auch Andrea Niessner bestätigte, dass es Mut brauche: „Das hab ich gespürt, wie ich zusammengepackt hab und alleine hingeflogen bin. Die größte Bereicherung war aber sicher, Menschen kennenzulernen, die in einer völlig anderen Kultur leben.“ Die Organisation sucht übrigens dringend auch Männer für den Freiwilligeneinsatz - vor allem Handwerker wären gefragt.