Fischotter bedrohen heimischen Fischbestand

Fischotter bedrohen den heimischen Fischbestand, klagen Experten. Die Tiere dürfen nicht bejagt werden, obwohl sie auch in Teichen und Bächen große Fischmengen töten. Der Landesfischereiverband fordert neue Regelungen.

In Salzburg sind besonders der Lungau und der Pongau betroffen. Jeder Fünfte Fisch in Salzburg wird von einem Fischotter gefressen, das ist für die 11.000 Salzburger Angler ein Problem, erklärte Otto Lapuch vom Landesfischereiverband.

Fischotter frisst nur Kopf des Fisches

137 Tiere gibt es laut Monitoring im Bundesland Salzburg. Im Landesfischereiverband schätzt man, dass es viel mehr Tiere gibt. Bis zu einem Kilo, das ist ein Zehntel seines Gewichtes, frisst ein Otter pro Tag. Die Tiere fressen allerdings nicht den ganzen Fisch, sondern nur den Kopf, so Experte Lapuch: „Man sieht dann die Reste des Fischotters, er frisst den Fisch nicht zur Gänze - dann ist der Otter nicht mehr so putzig. “

Werner Schörghöfer, Obmann des Salzburger Sportfischereivereins, warnte vor dramatischen Folgen. 85 Kilometer Fließgewässer und zehn Hektar Teichfläche bewirtschaftet der Anglerverein Salzburgs. In der Landeshauptstadt sei im Alterbach - im Flachgau in der Unteren Oichtn der Otter zum Riesenproblem geworden: „Nachhaltige Bewirtschaftung ist derzeit nicht möglich“, sagte Schörghofer.

Fangen, Aussiedeln oder Abschuss

Vergrämen, Fangen und Aussiedeln oder der Abschuss ist die Forderung des Funktionärs - stellvertretend für Fischer, Pächter und Gewässerbewirtschafter. Außerdem Schadenersatzzahlungen - wie bei Schäden durch Wölfe - beispielsweise zur Errichtung von Zäunen und für Wiederbesatz von Teichen, Bächen und Flüssen. Bei der Fachmesse Hohe Jagd & Fischerei in Salzburg wird derzeit heftig über das Otterproblem diskutiert. Eine Bestandsregulierung soll kommen, erklärte Lapuch.

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Diskussion um Fischotter

Der Fischereiverband beklagt dieses Jahr einen enormen Schaden durch Fischotter.

„Die Forderung ist, dass im Jagdgesetz der Fischotter als ganzjährig geschont herausgenommen wird. [...] oder das man Lebendfallen aufstellt und den Fischotter irgendwo aussiedelt - nicht in Österreich, aber in andere Länder, die den Fischotter besser vertragen.“

Naturschutzbund wirbt für den Fischotter

Der Naturschutzbund hingegen wirbt um Sympathie für den Fischotter. „Wer einen Fischotter in einem Zoo gesehen hat, der ist von der Geschicklichkeit, von der Aufmerksamkeit dieses Tieres immer fasziniert“, sagte Ingrid Hagenstein.

Auch in anderen Bundesländern werden Stimmen für Maßnahmen gegen den Fischotter lauter. In Kärnten ist eine neue Fischotter-Verordnung in Begutachtung - mehr dazu in: Geteilte Meinung zu Fischottern (kaernten.ORF.at; 21.2.2018) Auch in der Steiermark klagen Fischer über die Otter - mehr dazu in: Fischotter bedroht heimischen Fischbestand (steiermark.ORF.at; 14.2.2018)