Kulturvereinigung mit Schwerpunkt Skandinavien

Die Salzburger Kulturvereinigung hat für 2018 viele Musiker und Künstler aus Skandinavien eingeladen. Weil das Große Festspielhaus ab Jänner 2019 drei Monate geschlossen ist, dienen Haus für Mozart und Felsenreitschule als Ausweichquartiere.

Von Jänner bis März 2019 gilt diese neue Lösung. Weil die Räume im Haus für Mozart und in der Felsenreitschule kleiner sind als das Große Festspielhaus, soll es sechs zusätzliche Konzerte geben. Bei den Mehrkosten hätten die Festspiele der Kulturvereinigung ihre Hilfe angeboten, sagt deren Geschäftsführerin Josefa Hüttenbrenner: „Wenn wir sechs Häuser mehr mieten müssten, dann können wir das nicht hereinspielen.“

Die Geschäftsführerin wird mit den Festspielen in den nächsten Wochen über die Mehrkosten verhandeln. Wie hoch die Unterstützung ausfallen kann, das ist also noch offen.

Programm 2018: Viele skandinavische Künstler

Die Salzburger Kulturvereinigung wird in der kommenden Saison viele Orchester und Musiker aus dem Norden Europas begrüßen. In ihrer letzten Saison als künstlerische Leiterin hat Elisabeth Fuchs unter anderem Orchester aus Helsinki, Göteborg und Bergen eingeladen. „Ein vielfältiges und abwechslungsreiches Programm“ versprach Fuchs am Mittwoch bei der Präsentation ihrer Pläne.

Norwegischer Cellist Mork zu Gast

Den Auftakt der Saison 2018/19 werden drei Konzerte des Helsinki Philharmonic Orchestra unter seiner Dirigentin Susanna Mälkki bilden, Solist ist der norwegische Cellist Truls Mork. Beim ersten Konzert nach der Sommerpause wird das Mozarteumorchester unter der Leitung des Finnen John Storgards mit Schostakowitsch Symphonie Nr. 11 „Das Jahr 1905“ sowie mit der selten gespielten Serenade für Violine, Streichorchester, Harfe und Schlagwerk von Leonhard Bernstein zu hören sein.

Landesblasorchester auch im Einsatz

Während der Salzburger Kulturtage, die vom 6. bis 21. Oktober stattfinden, verspricht das Duo Aleksey Igudesman und Hyung-ki Joo einen unterhaltsamen „Mozart der anderen Art“. Das Landesblasorchester spielt neben „Bilder einer Ausstellung“ auch Werke von Jean Sibelius, Keiko Abe und Paul Hindemith. Die St. Petersburger Philharmoniker mit Solist Yefim Bronfman, das Orchestre Philharmonique de Monte-Carlo mit Geiger Vadim Repin und eine Frank Sinatra Gala sind weitere Höhepunkte der Kulturtage.

Auch Carmina Burana im Angebot

Das WDR Sinfonieorchester Köln unter dem Finnen Jukka-Pekka Saraste ist mit Beethovens „Eroica“ und Bruckners „Sechster“ zu Gast. Die letzten Konzerte im Großen Festspielhaus vor dem Umbau werden im Dezember Stardirigent Andrés Orozco-Estrada mit dem hr-Sinfonieorchester Frankfurt und Rafal Blechacz auf dem Klavier bestreiten. In der Zeit zwischen Jänner und März weichen die Konzerte in die Felsenreitschule und das Haus für Mozart aus. Wegen der geringeren Kapazitäten finden zusätzliche Termine statt. So gibt es beispielsweise beim Neujahrskonzert drei statt normalerweise zwei Aufführungen. Mit der „Carmina Burana“ und einem Konzert von Philip Glass habe sie sich beim Neujahrskonzert selbst ein Geschenk gemacht, sagte Fuchs.

Das Bergen Philharmonic Orchestra, die Violonistin Arabella Steinbacher mit der NDR Radiophilharmonie Hannover und die Göteborgs Symfoniker mit dem jungen Dirigenten Santtu-Matias Rouvali sowie Alice Sara Ott auf dem Klavier beschließen die Konzertsaison.

Wer folgt auf Elisabeth Fuchs?

Bis April will Hans Schinwald, Präsident der Kulturvereinigung, Klarheit über die Nachfolge von Fuchs haben. Auf die Ausschreibung der Position haben sich rund 40 Personen beworben. Darunter seien „Kapazunder“, freute sich Schinwald. Sowohl Qualität als auch Quantität der Bewerber würden den hohen Stellenwert der Kulturvereinigung im In- und Ausland belegen.

Die zu Ende gehende Saison, in der die Kulturvereinigung ihr 70-Jahr-Jubiläum feierte, war auch wirtschaftlich erfolgreich, berichtete die kaufmännische Geschäftsführerin Josefa Hüttenbrenner. Mit einem Gesamtumsatz von 2,7 Mio. Euro wurden 94,5 Prozent der Einnahmen selbst erwirtschaftet. Die Kulturvereinigung habe bei 89 Veranstaltungen rund 83.000 Besucher gehabt. Die Zahl der Abonnenten liegt bei knapp 5.200 Personen.

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