Salzburg für Reform der Patientenverfügung

Die Nachfrage nach der kostenlosen Patientenverfügung des Landes wird immer größer. Mit einem neuen Gesetz soll sie vereinfacht werden. In Salzburg wird das durchwegs befürwortet.

Keine Schläuche, keine künstliche Beatmung und keine Magensonde - all diese Dinge können in einer Patientenverfügung festgehalten werden. Allein im vergangenen Jahr hat die Patientenvertretung Salzburg 266 Patientenverfügungen kostenlos erstellt. Die Wartezeiten sind lange - rund ein Jahr müssen Interessierte in Kauf nehmen, um diese schriftliche Willenserklärung abzugeben. Außerdem verliert sie nach fünf Jahren ihre Gültigkeit und muss erneuert werden.

Gesetzesentwurf: Gültigkeit auf acht Jahre verlängern

Ein Gesetzesentwurf soll sowohl die Gültigkeit verlängern, als auch den Weg zur Patientenverfügung vereinfachen. Zusätzlich soll die Patientenverfügung in der elektronischen Gesundheitsakte ELGA abgespeichert werden. Damit soll der behandelnde Arzt jederzeit auf die Patientenverfügung zugreifen können. So der Vorschlag von Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ).

Patientenverfügungen

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Derzeit ist die Patientenverfügung fünf Jahre gültig

Arzt soll auf Patientenverfügung zugreifen können

Thomas Russegger von der Patientenvertretung Salzburg befürwortet die Änderung: „Bislang muss man immer wieder schauen, dass man Vertrauenspersonen benennt in der Patientenverfügung, um eben diese Verfügbarkeit zu sichern. Und mit der Abspeicherung in ELGA wird diese Verfügbarkeit sicher erhöht werden - kommt also dem Ziel des Patienten wesentlich näher, er kann sagen - ich will, dass meine Patientenverfügung meinem zukünftigen Arzt zur Verfügung steht.“ Auch aus der Salzburger Politik kommt ein klares Ja zur Reform. Gesundheitsreferent Christian Stöckl (ÖVP) freute sich, dass es endlich zu einer „Entbürokratisierung“ komme.

Patient Spital Beatmung Krankenhaus

APA/Helmut Fohringer

Mehr als 250 Willenserklärungen wurden im vergangenen Jahr in Salzburg abgegeben

In Salzburg gibt es schon jetzt die Möglichkeit, dass die Patientenverfügung auf Wunsch im internen Registrierungssystem der Salzburger Landeskliniken gespeichert wird. Informationen zur Patientenverfügung können bei einem Anwalt, Notar oder auch einem Mitarbeiter der Salzburger Patientenvertretung eingeholt werden.

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