Jugendlicher ging auf Polizei los

Nachdem Montag ein Jugendlicher in einem Asylheim in St. Johann (Pongau) nur mit Waffengewalt überwältigt werden konnte, sollen nun Hintergründe aufgeklärt werden. Der Afghane soll Polizisten mit einem Messer bedroht haben.

Der 17-Jährige lebt schon länger in dem Pongauer Heim. Er besucht die Schule, gilt als „besonders brav und unauffällig“. Trotzdem dürfte er psychische Probleme haben. Deswegen sei seit Monaten in ärztlicher Behandlung und Therapie, heißt es in St. Johann.

Polizei wegen Selbstgefährdung alarmiert

Am Montag wendete sich der Jugendliche an einen Betreuer, es gehe ihm nicht gut. Als dieser ihm ein Glas Wasser holen wollte, soll der 17-jährige ein Jausenmesser genommen und gedroht haben, sich selbst zu verletzen.

Thomas Zeinzinger vom Verein Einstieg, der die Asylunterkunft betreibt, schildert die Lage so: „Wir haben probiert, ihn zu beruhigen. Das hat nicht funktioniert. Auch ein zweiter Betreuer und seine Mitbewohner konnten ihn nicht beruhigen. Ein Kollege hat die Polizei gerufen, weil wir davon ausgegangen sind, dass massive Selbstgefährdung vorliegt. Der Jugendliche hat aber weder die Betreuer noch die Mitbewohner bedroht“.

Pfefferspray-Einsatz vergeblich

Die alarmierten Polizisten übernahmen in der Krisensituation und schickten die Betreuer aus dem Raum. Die Lage dürfte dann eskaliert sein. Als der Afghane die Beamten bedrohte, setzten diese Pfefferspray ein - allerdings vergeblich. Ein Polizist gab einen Schuss ab, weil der 17-Jährige mit dem Messer die Polizisten bedroht haben soll. Schließlich gelang es, ihn zu überwältigen. Die genauen Umstände werden nun ermittelt.

Link:

Polizist schoss in Asylheim aus Dienstwaffe (salzburg.ORF.at; 6.2.2018)