Polizist schoss in Asylheim aus Dienstwaffe

In einem Asylheim in St. Johann (Pongau) ist es Montagabend zu einem Vorfall zwischen einem 17-Jährigen aus Afghanistan und Polizisten gekommen, bei dem ein Beamter einen Schuss aus der Dienstwaffe abgab.

Der Bursch wurde vom Projektil nicht getroffen, fügte sich laut Polizei aber mit einem Messer selbst Verletzungen am Bauch zu. Die Betreuer der Unterkunft, in der jugendliche Flüchtlinge einquartiert sind, hatten die Polizei um Hilfe gerufen, weil der 17-Jährige andere Bewohner mit einem Messer bedrohte.

Als die Beamten eintrafen, saß der Afghane im Büro auf einem Schreibtisch und hielt das Messer in der Hand. Sie forderten ihn auf, dieses wegzulegen, doch der Jugendliche hantierte mit dem Messer weiter herum. Um die Gefahr zu beenden, besprühte ihn ein Beamter mit Pfefferspray, doch dieser zeigte keine sichtliche Wirkung.

Plötzlich auf Beamte losgegangen

Plötzlich sprang der junge Mann auf, stach sich zunächst mit dem Messer selbst mehrmals in den Bauch und ging dann auf die Polizisten los. Daraufhin gab einer der Beamten einen Schuss ab.

Ob es sich um einen Warnschuss in die Luft oder um einen Schuss aus Notwehr gehandelt hat, müsse erst geklärt werden. Jedenfalls sei der 17-Jährige nicht getroffen worden, sagte ein Polizei-Sprecher gegenüber der Austria Presse Agentur (APA).

Motiv noch unklar

Er ließ sich allerdings zu Boden fallen und warf das Messer weg. Rasch stellte sich heraus, dass die selbst zugefügten Stichverletzungen nur oberflächlich waren. Das Rote Kreuz brachte den Jugendlichen zur Erstbehandlung ins Krankenhaus Schwarzach, anschließend wurde er in die Salzburger Justizanstalt in Puch-Urstein (Tennengau) eingeliefert. Die weiteren Ermittlungen werden vom Landeskriminalamt durchgeführt.

Über das Motiv lagen am Dienstag noch keine Angaben vor. Der 17-Jährige selbst habe nichts gesagt. Einen objektiv nachvollziehbaren Vorfall vor der Tat habe es aber nicht gegeben, betont der Polizeisprecher.

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