„Befriedigend“ bis „Genügend“ für Sozialpolitik

Die Sozial-, Gesellschafts- und Demokratiepolitik der schwarzgrünen Salzburger Landesregierung sei bestenfalls durchschnittlich und durchwachsen, sagen Experten von Armutskonferenz und Sozialvereinen.

„Es hat keinen Einser gegeben, aber auch keinen Fünfer“, fasst Robert Buggler von der Salzburger Armutskonferenz die Note für die Salzburger Landespolitik zusammen: „Wir haben kein Optimum, aber auch keine völlige Verfehlung. Es ist überall ein bisschen gemacht worden."

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Sozialpolitik auf Prüfstand
Sozialexperten kritisieren, die Ergebnisse der Salzburger Landesregierung in den Bereichen Soziales, Gesellschaft und Demokratie seien nur durchschnittlich.

„Wohnungsnot immer größer“

Es gebe keinen Grund, sich auszuruhen. So müsse die nächste Landesregierung vor allem beim Thema Wohnen sehr viel tun, sagt Petra Geschwendtner von der Gesellschaft für Soziale Arbeit: „Insgesamt fehlt eine gesamte Strategie mit dem klaren Ziel, die Wohnungsnot und Wohnungslosigkeit zu reduzieren. Wir brauchen mehr Notschlafstellen für Frauen mit Kindern und ohne Kinder.“

Bettlerin in der Stadt Salzburg

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Bettlerin in Salzburg

„Rückstand in einem der reichsten Länder“

Guido Güntert von der Salzburger Lebenshilfe kritisiert, dass es für Behinderte und Patienten der Psychiatrie nicht genügend Vor- und Nachsorge gebe: „Das Bundesland Salzburg ist eines der reichsten Bundesländer in einem der reichsten Staaten der Erde. Und Salzburg liegt im bundesweiten Vergleich dabei an vorletzter Stelle.“

„Langzeitarbeitslosigkeit ist katastrophal“

Eine weitere Großbaustelle bleibe für die kommende Landesregierung der Arbeitsmarkt, sagt Peter Ruhmannseder vom Verein Arbeit Plus: „Die Arbeitslosigkeit jener, die älter sind als 50, ist schon sehr kritisch zu sehen. Hier haben wir einen Anstieg von 40 Prozent. Der Anstieg bei der Langzeitarbeitslosigkeit hat sogar eine Verfünffachung gebracht. Das ist eine Katastrophenmeldung.“

Die Marschrichtung der Landesregierung stimme, die Anstrengungen im Sozialbereich dürften aber keinesfalls nachlassen, sind sich die Experten einig.

Rumoren auch bei Sozialvereinen: Streikdrohung

Unabhängig von der am Mittwoch geäußerten Kritik an der Sozialpolitik gibt es auch deutliche Meinungsverschiedenheiten innerhalb privater Sozialverein. 4.500 Angestellte im privatwirtschaftlichen Gesundheits- und Sozialbereich bereiten sich in Salzburg auf Streiks vor - wie ihre Kollegen bundesweit. Grund sind gescheiterte Verhandlungen über höhere Löhne und kürzere Arbeitszeiten - mehr dazu in salzburg.ORF.at (salzburg.ORF.at; 30.1.2018)

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