Skitourengeher aus Felswand gerettet

In Weißbach bei Lofer (Pinzgau) haben Bergretter am Sonntagabend in der Finsternis einem Skitourengeher das Leben gerettet. Er war Sonntagnachmittag in eine Felswand geraten und konnte nicht mehr vor und zurück.

Der 26-Jährige aus der Stadt Salzburg war nach Stunden des Herumirrens erschöpft, leicht unterkühlt und laut Einsatzkräften in Lebensgefahr, weil er bei Dunkelheit hätte abstürzen können.

Es begann Sonntagvormittag mit einer Skitour zum 2.484 Meter hohen Kammerlinghorn. Bei der Abfahrt geriet der Alleingänger zu weit auf bayrisches Staatsgebiet in Richtung Ramsau. Dann wollte er querfeldein eine Abkürzung zurück auf Salzburger Territorium nehmen. Dabei kam er bei der „Mooswand“ in felsiges Steilgelände und verlor einen Ski im tiefen Schnee.

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Lichtzeichen mit Mobiltelefon

Bei Einbruch der Dunkelheit wählte der Salzburger den 140er-Notruf der Bergrettung. Eine Hubschraubereinsatz war nicht mehr möglich. Das Loferer Team stieg zwei Stunden auf. Der Tourengeher half navigatorisch mit und gab mit Licht vom Display des Mobiltelefons seine Notsignale.

Er wurde erstversorgt, mit Hilfe von Sicherungs- und Klettermaterial 100 Höhenmeter über das Steilgelände abgeseilt und mit Schneeschuhen ausgerüstet. Die Einsatzkräfte brachten den unverletzten Alpinisten dann ins Tal.

Marco Brauner Schneeschuhwanderer Leoganger Steinberge

Salzburger Nachrichten / Robert Ratzer

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Zehn Tage im Gebirge überlebt

Vor vier Tagen hatte es bei Lofer bereits einen Rettungseinsatz gegeben. Die Besatzung eines Polizeihubschraubers brachte einen deutschen Schneeschuhwanderer aus den Loferer Steinbergen unverletzt ins Tal. Experten sind froh, dass Marco Brauner aus Traunreut die Biwakschachtel beim Ochsenhorn mehr als eine Woche lang nicht verlassen hat. Wäre er abgestiegen, hätte er leicht in einer Lawine sterben können, sagen Bergretter - mehr dazu in salzburg.ORF.at (25.1.2018).