Kampf der Spitäler um Jungärzte

Mit einer eigenen Messe haben die Landeskliniken in Salzburg und aus anderen Bundesländern nach Jungärzten gesucht. Diese sind heiß begehrt - nicht nur in Österreich, auch in Nachbarländern. Dadurch steigen auch die Gehälter.

Hausarzt-Gemeinschaftspraxis in Fuschl

ORF

Turnusarzt und sein Ausbildner versorgen eine Patientin

72.000 Euro brutto pro Jahr bieten die Vorarlberger Landeskrankenhäuser schon den Neuanfängern, also den Turnusärzten, die über Jahrzehnte – diplomatisch ausgedrückt – nicht gerade zu den Spitzenverdienern zählten.

Vorarlberg unter Druck der Schweiz

Ein Hauptgrund für die gute Bezahlung ist die benachbarte Schweiz mit ihrem hohen Lohnniveau. Schweizer Krankenhäuser „saugen“ viele Jungärzte aus Deutschland und Österreich ab. Aber auch Salzburg ist bei den Gehältern im bundesweiten Vergleich schon auf Platz drei. Im Uniklinikum kann etwa ein Assistenzarzt nach dem Turnus mit 71.000 Euro brutto pro Jahr rechnen.

Die Konkurrenz in Deutschland zahle nicht ganz so gut wie die Schweizer, sagt Paul Sungler, Geschäftsführer im Salzburger Uniklinikum. „Dadurch sei die Lage an der deutschen Grenze für Salzburg nicht ganz so „aggressiv“. Die nächsten größeren Kliniken seien in Traunstein und München: „Dadurch sind wir in einer etwas besseren Situation als Vorarlberger Spitäler.“

Teamwork bei vielen auch ein Faktor

Allerdings zähle nicht das Geld allein, erzählt Matthias Opperer, der nun als junger Anästhesist in Salzburg arbeitet: „Man hat als Arzt auch andere Ziele, möchte die Patienten möglichst gut versorgen und dabei in einem guten Team arbeiten. Und deshalb ist Salzburg für mich wirklich die richtige Wahl.“

Auch mit neuen Attraktionen und Einrichtungen - wie einem Simulationszentrum für Operationen und Therapien - hat das Salzburger Uniklinikum bei der jüngsten Messe versucht, mehr Jungmediziner nach Salzburg zu locken.