Museumjahr: NS-Geschichte, „Stille Nacht“ im Fokus
Franz Krieger / Stadtarchiv Salzburg
Im Zentrum des Jahres 2018 stehen das Jubiläum „200 Jahre Stille Nacht“ und das Gedenken an den „Anschluss“ Österreichs an den Nationalsozialismus.
NS-Geschichte des eigenen Museums
„Anschluss, Krieg & Trümmer“ heißt die Schau, die sich mit der Geschichte Salzburgs zwischen 1938 und 1945 beschäftigen wird. „Wir wollen uns dabei auch der Geschichte unseres eigenen Hauses stellen“, kündigte Hochleitner an. Im Rahmen dieser Ausstellung soll auch das neue „Studio Geschichte“ Premiere feiern. Dabei wird es einen eigenen Kunstvermittlungsraum für Besucher geben.
Jubiläumsjahr für „Stille Nacht“
Dieses Studio soll auch beim zweiten Großprojekt, der Landesausstellung „Stille Nacht 200“, eingerichtet werden. Das Salzburg Museum werde im Rahmen dieser auf alle Stille Nacht-Orte in Salzburg, Oberösterreich und Tirol verteilten Ausstellung die „wissenschaftliche Zentralstelle“ sein, sagte Chefkurator Peter Husty. Man könne dabei unabhängig von den lokalen Gegebenheiten auf das Lied eingehen. In sechs Kapiteln will sich das Salzburg Museum der Melodie, der Rolle des Liedes im Ersten und Zweiten Weltkrieg, der Vereinnahmung durch die Politik und der Kommerzialisierung widmen, kündigte Husty an. Er versprach auch einen „Raum der Stille“.
Stadtbrand im Fokus, Eisenbahngeschichte
Das Panoramamuseum erinnert unter dem Titel „Stadt in Flammen“ an einen Großbrand in der rechten Altstadt, der sich 2018 zum 200. Mal jährt. Im Spielzeugmuseum wird es eine Schau zu den Sitzmöbeln der Sammlung und eine Neugestaltung der Eisenbahnausstellung unter dem Titel „Alles rollt!“ geben. Das Volkskundemuseum widmet sich den Salzburger Tresterern und Klosterarbeiten. Das Keltenmuseum Hallein wird sich mit der berühmten „Himmelsscheibe von Nebra“ auseinandersetzen, deren Kupfer im Salzburger Pongau gewonnen worden war.
2017 fast 900.000 Besucher
Im Jahr 2017 konnte sich das Salzburg Museum mit seinen angeschlossenen Häusern über mehr als 892.000 Besucher freuen, um 1,5 Prozent mehr als 2016. Deutliche Zuwächse gab es erneut beim Festungsmuseum und beim Spielzeugmuseum, auch der Standort in der Neuen Residenz konnte - obwohl 2016 dort eine Landesausstellung zu höheren Besucherzahlen führte - um 20.000 Gäste auf knapp 100.000 Personen zulegen, berichtete Hochleitner.
Festungsmuseum und „Sound of Music“ neu
Aktuell arbeitet das Salzburg Museum an der Modernisierung des Festungsmuseums. Es soll die Geschichte des Mittelalters in Salzburg erzählen. Weitergearbeitet wird auch am Projekt eines „Sound of Music“-Centers, das im ehemaligen Barockmuseum im Mirabellgarten einziehen wird. Derzeit kläre man gerade die Rechte mit der Filmfirma und den Schauspielern ab, berichtete Husty. Außerdem werden die nötigen Umbauarbeiten geplant. Ein weiteres Projekt ist die Neuübernahme von 1.500 Quadratmeter Depotflächen in der Alpenstraße, die bisher das Museum der Moderne nützte. Das Salzburg Museum hat 2018 ein Budget von rund 8,6 Mio. Euro.
Links:
- „Stille Nacht“ als politisches Lied gegen Hitler (salzburg.ORF.at; 3.12.2014)
- „The Sound of Music“: Gedenktafel enthüllt (salzburg.ORF.at; 24.7.2017)
- „Stille-Nacht-Scouts“ verbreiten Kulturgeschichte (salzburg.ORF.at; 17.12.2017)
- Land will „Stille Nacht“ bestmöglich vermarkten (salzburg.ORF.at; 2.12.2017)
- Hitlers Künstler: Neuer Vorschlag im Straßenstreit (salzburg.ORF.at; 14.9.2017)
- NS-Straßennamen: Antrag für Umbenennungen (salzburg.ORF.at; 21.9.2016)
- Salzburg Museum