Tourenskilauf boomt

Skitouren werden immer beliebter, der Markt wächst und wächst. Das berichten Produzenten und Händler. Mehr als 500.000 Skitouren-Geher sind in Österreich aktuell unterwegs und die Branche verspricht sich noch viel mehr.

Das Ziel ist der Berg, die Ausrüstung dafür sind ein paar Ski und Felle. Mit den Ski den Berg hinauf und durch tiefverschneite Hänge hinunter wedeln, lautet das Motto. Was früher ein verstaubtes Image hatte - hat sich heute zur Trendsportart etabliert. Die Freizeitsportler werden immer jünger.

Außerdem nimmt der Frauenanteil rasant zu, schildert Karl Posch vom Verein „Skibergsteigen“ in Österreich. „Der Frauenanteil ist in den vergangenen zehn Jahren dramatisch gestiegen und liegt mittlerweile bei mehr als 30 Prozent. Gleichzeitig werden die Tourengeher im Schnitt auch jünger. Derzeit liegt das Durchschnittsalter schon knapp unter 30 Jahren. Und zu beobachten ist auch, dass deren Kaufkraft gestiegen ist“, sagt Posch.

Preis für Tourenausrüstung beginnt bei 800 Euro

Der Preis für eine Tourenausrüstung beginnt bei 800 Euro - nach oben gibt es praktisch keine Grenzen. Im Bundesland Salzburg ist die Kaufkraft besonders hoch. Österreich ist im Tourenskilauf absoluter Marktführer: Mit 53.000 verkauften Paar Tourenski sind im vergangenen Winter in Österreich weltweit die meisten Tourenski verkauft worden.

Damit lassen wir sogar Nationen wie die USA, Kanada oder die Schweiz und Frankreich hinter uns, betont Gernot Kellermayr vom Verband der Sportartikelerzeuger und Sportausrüster. „Vor 15 Jahren waren wir irgendwo im Bereich zwischen 20.000 und 25.000 Paar verkaufter Tourenski. Damals waren die Ski ausschließlich für Tourengeher, die im hochalpinen Bereich unterwegs waren. Und jetzt sind es Fitnessgeräte geworden.“

Tourengeher ein Netzwerker aus oberer Mittelschicht

Der typische Tourengeher ist laut einer Studie ein Netzwerker aus der oberen Mittelschicht und gut situiert. Die Bezeichnung „Sport für Besser-Verdiener“ will die Branche aber trotzdem nicht gelten lassen.

„Die Investition in die Ausrüstung ist zwar wahrscheinlich höher als bei anderen Sportarten. Aber nachdem das Skitourengehen selbst ja kostenlos ist oder höchstens auf der einen oder anderen Piste kleinere Beträge eingehoben werden, ist dieser Sport im Vergleich zu anderen Sportarten unterm Strich nicht unbedingt als teuer zu sehen“, sagt Michael Költringer, Marketing Manager beim Tourenskischuh-Hersteller „Dynafit“.

Entscheidung über Rückkehr als olympische Disziplin

Der 5. Februar wird zum Entscheidungstag für den Tourensport: Denn hier wird beschlossen, ob das Tourengehen nach über 70 Jahren Pause wieder zur olympischen Disziplin wird. Davon erhofft sich die Branche einen weiteren Verkaufsimpuls.

Links:

• Tourengeher wissen zu wenig über Risiken (salzburg.ORF.at; 27.12.2017)
• Skitouren-Andrang auf noch geschlossene Gebiete (salzburg.ORF.at; 1.12.2017)
• Tourenski-Industrie wächst weiter (salzburg.ORF.at; 18.1.2017)