Festival „PNEU“: Gesellschaftskritik getanzt

Gesellschaftskritische Tanzproduktionen sind zurzeit beim vierten Festival „Performing New Europe“ (PNEU). auf der Bühne des Salzburger „republic“ zu sehen. Bis 20. Jänner stehen insgesamt neun Produktionen auf dem Programm.

Zu Beginn des Festivals stellt das französische Künstlerkollektiv „Superamas“ dabei Krieg und Terror in den Brennpunkt. Mit einem Catwalk startet die Performance der Superamas. Präsentiert werden extravagante Modelle im Military Look. „Hier geht es um Nationalismus und Terrorismus. Aber es ist nicht möglich, aktuelle Entwicklungen zu thematisieren, ohne einen Blick auf die Vergangenheit zu werfen“, schildert Philippe Riéra vom Künstlerkollektiv „Superamas“.

Vor 100 Jahren ging der Erste Weltkrieg zu Ende- die Superamas wollen im Jubiläumsjahr 2018 an die Kriegsgräuel erinnern, sagt die Intendantin des Festivals PNEU, Angela Glechner. „Das war der Ausgangspunkt für ‚Superamas‘. Ich selbst finde es noch einmal hochspannend, zu sehen, wie sie da mit den Schülerinnen und Schülern in Frankreich gearbeitet haben, die sich mit dem filmischen Material zum Ersten Weltkrieg auseinandergesetzt haben.“

Explosives Geschehen, das schockiert und verstört

Gezeigt wird unter anderem ein Workshop mit Jugendlichen auf den ehemaligen Schlachtfeldern des Ersten Weltkriegs in Frankreich - zur Musik von Igor Strawinski gelingen eindrucksvolle Filmpassagen.

Der Krieg vor 100 Jahren und der Terror von heute bilden ein explosives Bühnengeschehen, das schockiert und verstört. „Man denkt noch lange nach, denn es sind sehr viele starke Bilder“, zeigt sich etwa Gabriela Hiti aus Wien beeindruckt. „Die Spielszenen sind ganz andere, als ich sie zum Beispiel früher von ‚Superama‘ gesehen habe. Aber sie sind wirklich sehr eindrucksvoll“, pflichtet Werner Otte aus Salzburg bei.

Bis 20. Jänner neun Produktionen auf dem Programm

Bis 20. Jänner stehen beim Festival neun Produktionen auf dem Programm, die sich mit brisanten gesellschaftspolitischen Entwicklungen auseinandersetzen.