Prozess: 65 Kilo Cannabis an verdeckten Ermittler

Zwei Albaner wollten 65 Kilo Cannabis an einen verdeckten Ermittler der Polizei verkaufen. Der Gerichtsprozess am Donnerstag musste vertagt werden. Die Übersetzungskenntnisse des Dolmetschers waren zu schlecht.

In zwei Wochen wird das Verfahren gegen die beiden Drogendealer fortgesetzt. Dazu wird abermals ein neuer Dolmetscher beantragt. Der vorgesehen Übersetzer erschien am Donnerstag nicht zum Prozess. Ein kurzfristig organisierter Reserve-Dolmetscher konnte die Aussagen der beiden Angeklagten nicht eindeutig übersetzen.

Monatelang wurden der 23- und 29-Jährige von den Ermittlern beobachtet. Polizisten aus Salzburg, Oberösterreich und Wien arbeiteten zusammen, um die Bande auf frischer Tat zu ertappen. Auch verdeckte Ermittler wurden eingesetzt, einer davon trat als Drogenkäufer auf.

Verdeckter Ermittler spielt angeblichen Drogenkäufer

Im Juli des vergangenen Jahres kam es zum scheinbaren Geschäft. Die beiden Albaner erscheinen vor einem Einkaufszentrum bei Linz (Oberösterreich) und wollen dem verdeckten Ermittler 65 Kilo Cannabis verkaufen. Zwei Wochen zuvor sollen die Männer einem Verbindungsmann der Polizei angeboten haben, auch größere Mengen wie etwa 200 Kilo Cannabis nach Österreich zu liefern. Die angebotenen 65 Kilo Cannabis können je nach Qualität einen Verkaufswert von 650.000 Euro erzielen.

Verdeckte Ermittler werden von Polizei überwacht

Während Verbindungsleute der Polizei selbst Teil der kriminellen Szene sind aber nebenbei die Ermittler mit Insider-Wissen versorgen ist der Einsatz von verdeckten Ermittlern streng geregelt. Diese dürfen Unbescholtene nicht zu strafbaren Handlungen überreden.

Grundsätzlich erlaubt das Gesetz den Einsatz solcher Ermittler, wenn sie, wie es im Gesetz heißt, zur Aufklärung einer Straftat erforderlich erscheinen, besonders bei kriminellen oder terroristischen Organisationen. Verdeckte Ermittler sind selbst Polizisten und müssen regelmäßig über ihre gewonnen Beobachtungen und Erkenntisse Bericht erstatten.