Neuer Anlauf für Windräder in Salzburg

Energielandesrat Josef Schwaiger (ÖVP) will Windenergie jetzt auch im Bundesland Salzburg etablieren. Den Anfang sollen sieben Windräder in Weißpriach (Lungau) machen. In der Vergangenheit waren ja mehrere Projekte gescheitert.

Der Fanningberg in der 310-Einwohner-Gemeinde Weißpriach ist der Wunschstandort: Dort wehe genug Wind für die geplanten Turbinen, sagt der Salzburger Energielandesrat. Zudem würden keine Kosten für das Bundesland Salzburg anfallen - es gebe schon Investoren, so Schwaiger: „Wir müssen jetzt schauen, dass wir in der Betreuung der Behördenverfahren zügig sind, dass wir die Investoren nicht abschrecken, dass wir Ergebnisse bringen und dann die Realisierung relativ zeitnah geschehen kann.“

Windrad

ORF

Nach einigen gescheiterten Projekten gibt es jetzt einen neuen Anlauf für Windräder im Land Salzburg

Bürgermeister: Windpark „wäre super Sache“

Die Gemeindevertretung in Weißpriach habe jedenfalls einstimmig für die Errichtung eines Windparks gestimmt, so Bürgermeister Peter Bogensperger (ÖVP): mit drei ÖVP-Stimmen, vier von der FPÖ und zwei von der SPÖ. Auch die Grundbesitzer seien im Boot. „Die nächsten Schritte sind: Die Betreiber werden einmal eine Windmessung machen“, sagt Bogensberger. „Wenn die positiv ist, müssen wir diesen Windpark in die richtige Widmung bringen. Da braucht es die Abänderung der Räumlichen Entwicklungskonzeptes und die Bauplatzerklärungen.“

Die Betreiber des Windparks seien Lungauer, die das nötige Kleingeld und Erfahrung mit Biostrom hätten, sagt der Bürgermeister. Er freut sich, wenn Weißpriach die erste Salzburger Gemeinde mit einem Windpark wird: „Das wäre natürlich eine super Sache.“

Umweltverträglichkeitsprüfung nötig

Allerdings müssen sich die geplanten Windräder noch einer Umweltverträglichkeitsprüfung unterziehen - und das, obwohl der für die Windräder in Frage kommende Bereich nicht in einem Naturschutzgebiet liegt. Bei mehr als einem Windrad werde die Prüfung notwendig, sagt Landesumweltanwalt Wolfgang Wiener. Die Unterlagen zu dem Projekt gingen noch nicht bei ein, weshalb er zu Einzelheiten noch nichts sagen kann.

Allerdings werden die Verfahren noch dauern - zumindest noch ein Jahr, selbst wenn alles im Eiltempo durchgezogen werden sollte.

20 Windräder bis 2020 landesweit angepeilt

Angesichts der heftigen Diskussionen in der Vergangenheit baut Energielandesrat Schwaiger aber vor. Denn schließlich war das letzte Windprojekt im Lungau, in Thomatal, 2014 bei einer Volksabstimmung durchgefallen. Und auch beim jahrelang diskutierte Windrad auf dem Lehmberg bei Thalgau (Flachgau) gab der Betreiber im Vorjahr schließlich auf, die Betreiberfirma ging in Konkurs.

„Wir haben viele technische Bauten in Gebirgslandschaften, die auch eine gewisse Auswirkung haben“, sagt Schwaiger. „Das kennen wir in einem Tourismusland. Und diese 20 Windräder, die wir anpeilen, werden das Land nicht so verunstalten, dass die Menschen hier nicht mehr wohnen wollen oder dass hier niemand mehr kommt. Ich bin überzeugt, dass es diesmal gelingen wird.“ Bis zum Jahr 2020 soll es die insgesamt 20 Windräder an verschiedenen Orten im Bundesland geben.

Weitere Steigerung beim Stromverbrauch erwartet

Der Stromverbrauch stieg in den letzten Jahren kontinuierlich an - und wird laut Experten noch stärker steigen: „Wir rechnen, dass 2025 jedes dritte Fahrzeug, das angemeldet wird, ein Elektrofahrzeug ist“, sagt Schwaiger. Und auch bei den Heizung seien „bereits jetzt so, dass jedes zweite neu errichtete Haus mit einer Wärmepumpe geheizt wird. Und die basieren alle auf Strom.“

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Neuer Anlauf für Windräder in Salzburg

Energielandesrat Josef Schwaiger (ÖVP) startet jetzt einen neuen Anlauf für Windräder in Salzburg: Mit einem Projekt in Weißpriach.

Salzburg ist zurzeit ein Vorzeigebundesland bei erneuerbarer Energie. Mit 48,5 Prozent liegt das Bundesland weit über dem Bundesdurchschnitt von 33 Prozent. Bis 2020 sollen 50 Prozent des Salzburger Strombedarfs aus erneuerbarer Energie kommen - mehr dazu in Energieziel für 2020 fast erreicht (salzburg.ORF.at; 3.1.2018).