Lawinengefahr: A10 war gesperrt
Die Sprengungen waren wegen der großen Lawinengefahr in den Niederen Tauern nötig: Deshalb wurde der Verkehr in Richtung Süden laut Polizei am Donnerstag um 19.35 Uhr auf der A10 vor der Einhausung Flachau (Pongau) angehalten. Denn zwischen Flachauwinkl und der Raststation Tauernalm direkt beim Tauerntunnel wurde bis 20.30 Uhr gesprengt. In Richtung Salzburg stoppte der Verkehr vor dem Tauerntunnel. Die Sperre hatte sich etwas verzögert - wegen eines Unfalls mit vier Verletzten beim Tauerntunnel-Nordportal am Abend.
Autofahrer mussten die Dauer der Sprengarbeiten im Stau wohl oder übel abwarten. Denn die Ausweichroute auf der Katschbergstraße (B99) über den Radstädter Tauern war wegen der großen Lawinengefahr seit Donnerstag, 20.00 Uhr, „zu“ - zwischen Obertauern und Mauterndorf (Lungau). Hier dauerte die Sperre bis Freitagfrüh, 8.00 Uhr. In dieser Zeit war das Skizentrum Obertauern nur von Radstadt aus erreichbar.
ORF
Auch im Oberpinzgau musste die Gerlos Straße (B165) Donnerstagabend zwischen Wald im Pinzgau und Gerlospass wegen Lawinengefahr gesperrt werden; ebenso die Verbindung zwischen Muhr und Hintermuhr im Lungau - sie war bis Freitagfrüh geschlossen.
Hängengebliebene Fahrzeuge blockierten Straßen
Chaotisch präsentierte sich die Lage Donnerstagabend auch auf vielen anderen Straßen im Land Salzburg: So ging auf der Gasteiner Straße (B167) zwischen Bad Hofgastein (Pongau) und Bad Gastein gegen 17.30 Uhr nichts mehr: Hier blieben Autos auf der verschneiten Steigung hängen und musste abgeschleppt werden.
Auch auf der Pinzgauer Straße (B311) kam es Donnerstagabend wegen hängengebliebener Lastwagen zu Verzögerungen: So stellte sich bei Bischofshofen (Pongau) ein Lastwagen auf dem Zubringer zum A10-Knoten Pongau quer. Auch zwischen Weißbach bei Lofer und Saalfelden (Pinzgau) blieben gegen 18.45 Uhr Lkws hängen bzw. mussten anhalten, um Ketten anzulegen. Hier besserte sich die Lage nach 19.30 Uhr.
Wegen hängengebliebener Fahrzeuge musste am Abend auch die Goldegger Landesstraße (L213) zwischen Schwarzach (Pongau) und Goldegg einige Stunden gesperrt werden. Und auch zwischen Lend und Embach (Pinzgau) war die Embacher Landesstraße (L266) Donnerstagabend gesperrt. Hier war ein Schwerfahrzeug hängengeblieben und musste geborgen werden.
Spontane Lawinenabgänge möglich
Am Donnerstag waren in Salzburg spontane Lawinenabgänge möglich - auch ohne Einwirkungen von Skifahrern oder Tourengehern. Davor warnte die Salzburger Lawinenwarnzentrale zu Mittag. Im Lauf des Nachmittags stieg die Lawinengefahr in den Hohen und den Niederen Tauern in Salzburg auf Stufe vier von fünf - auf große Lawinengefahr.
Durch den Regen bis weit hinauf am Mittwoch, kombiniert mit Sturm und jetzt wieder begonnenen ergiebigen Schneefällen können gerade in den Tälern am Alpenhauptkamm spontan Lawinen abgehen, warnte Michael Butschek von der Salzburger Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG).
„Höhepunkt“ der Gefahr am Abend
Diese spontanen Abgänge sind nicht nur im hochalpinen Gelände möglich, wo der Sturm viel Triebschnee verfrachtet hat, sondern auch in tieferen Lagen, wo mittlere oder kleinere nasse Lockerschneelawinen von selber abgehen können, so Butschek. Der „Höhepunkt“ der Lawinengefahr sei der Abend.
Aber auch für den Freitag bleibe die Lawinenlage gefährlich, erwartete der Experte: Hier werde voraussichtlich die Warnstufe „erheblich“ in allen Salzburger Bergen gelten. Denn in den Salzburger Gebirgsgauen schneite es Donnerstagnachmittag bis in die Täler - und das zum Teil ergiebig.
Links:
- Kritische Lawinensituation in Österreich (news.ORF.at; 4.1.2018)
- Arlbergstraße gesperrt: Lech nicht erreichbar (vorarlberg.ORF.at; 4.1.2018)
- Ein Toter nach Lawinenabgang in Ischgl (tirol.ORF.at; 4.1.2018)
- Warnung vor spontanen Lawinenabgängen (tirol.ORF.at; 4.1.2018)
- Lawinenlagebericht Salzburg (wetter.ORF.at)