Land startet Aktion „Freiwillig rauchfrei“

Salzburgs Gesundheitsreferent Christian Stöckl (ÖVP) will das von der neuen Bundesregierung gekippte Rauchverbot in der Gastronomie nicht hinnehmen: Das Land startet deshalb die Aktion „Salzburg freiwillig rauchfrei“.

Stöckl hofft, dass viele Wirte ihre Lokale aus eigenem Antrieb, ohne Gesetz, rauchfrei machen. Und dafür hat Stöckl auch schon einen Mitstreiter gewonnen. „Sternbräu-Wirt“ Harald Kratzer hat sein Lokal in der Salzburger Altstadt bereits vor Jahren zur Nichtraucherzone erklärt. Kratzer unterstützt die Initiative des Landes und versucht, auch andere Gastronomen zu ermutigen.

Der Großgasthof "Sternbräu" in der Salzburger Altstadt

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Der Gasthof Sternbräu ist bereits seit Jahren Nichtraucherzone

„Wir haben gemerkt, dass die Gäste, die früher bei uns rauchen durften, jetzt zufriedener sind, weil sie selber in rauchfreien Bereichen sitzen. Die Raucher wollten also selber Nichtraucherlokale haben, und das war der Grund, warum wir das in den vergangenen Jahren gewechselt haben. Wir haben dadurch auch mehr Umsatz generiert. Wir haben also nicht weniger Umsatz gemacht, weil wir die Raucher quasi vor die Tür gesetzt haben, sondern in den einzelnen Bereichen sogar mehr Umsatz erzielt“, schildert Kratzer.

Stöckl will positive Stimmung der Wirte nutzen

Es hätten sich ohnehin bereits viele Wirte auf das komplette Rauchverbot ab Mai eingestellt, ergänzt der Chef des „Sternbräu“. Das will Gesundheitsreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Stöckl jetzt nutzen. Auf freiwilliger Basis sollen die Gastronomen nun den blauen Dunst aus ihren Lokalen vertreiben.

Christian Stöckl (ÖVP), Landesfinanzreferent von Salzburg

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Christian Stöckl will weiter für ein Rauchverbot in der Gastronomie kämpfen

„Ich hoffe, dass in weiterer Folge dann auch andere Bundesländer mitmachen und dann im Sinne der direkten Demokratie vielleicht eine Bewegung entsteht, die der Bundesregierung die Wichtigkeit des Rauchverbots klarmacht. Mein Ziel ist, dass das Rauchverbot auch tatsächlich kommt, zumal sich ja viele Wirte auch bereits darauf eingestellt und teilweise auch schon entsprechende Investitionen für das zuvor ja schon beschlossene Rauchverbot getätigt haben, das ab Mai 2018 gelten sollte“, sagt Stöckl.

Rauchverbot

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Die Salzburger sollen zum Rauchverzicht in der Gastronomie animiert werden

Unterstützung für den Vorschlag von Stöckl kommt auch von der Salzburger SPÖ. Jede Maßnahme, die dem Nichtraucher- und Arbeitnehmerschutz dient, sei eine gute Maßnahme, sagt SPÖ-Landesparteichef Walter Steidl.

In einem Antrag wird die SPÖ die Landesregierung im Ausschuss am 17. Jänner auffordern, bei der Bundesregierung mehr Druck zu machen, damit die das gekippte Rauchverbot in der Gastronomie doch wieder auf Schiene bringt.

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Wirte „freiwillig rauchfrei“

„Salzburg freiwillig rauchfrei“ - so heißt eine Initiative des Landes Salzburg, das damit an Wirte appeliert, ihre Lokale rauchfrei zu machen.

Betriebe, die mitmachen, erhalten einen Aufkleber

Die Initiative startet ab sofort. Betriebe, die mitmachen, erhalten einen Aufkleber für ihre Türen und werden im Internet auf der Landesseite aufgelistet.

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