Oberndorf: Bessere Darmkrebs-Früherkennung

Eine bessere Früherkennung und Heilung von Darmkrebs setzt sich das Krankenhaus Oberndorf (Flachgau) zum Ziel. Nach zehnjähriger Forschungstätigkeit hat Oberndorf eine Datenbank mit mehr als 6.000 Patienten aufgebaut.

Auf diese können weltweit führende wissenschaftliche Einrichtungen zugreifen.Für diese Forschungsleistung wurde das Krankenhaus mehrfach ausgezeichnet. Darmkrebs ist die dritthäufigste Tumorerkrankung. Für das Projekt wurden 6.300 Patienten untersucht - zum einen, um das Bewusstsein für Vorsorge gerade bei dieser Krebsart zu heben, betonte der Primar für Innere Medizin am Krankenhaus Oberndorf, Christian Datz.

Darmkrebs-Vorsorge, Krankenhaus, Untersuchung

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In Oberndorf will man Darmkrebs frühzeitig erkennen

„Das ist klassisch jene Krebsart, die durch eine Vorsorgeuntersuchung verhindert werden kann, bzw. die, wenn man sie in einem Frühstadium erkennt, was ja Ziel der Vorsorgeuntersuchung ist, kann man das schonend behandeln und entweder bereits im Rahmen der Endoskopie entfernen oder durch einen schonenden chirurgischen Eingriff. Ziel ist jedenfalls, keine Chemotherapie und keine Bestrahlung zu benötigen“, erläutert Datz.

Genetische Belastungen als Risikofaktor

Bei 25 Prozent der Untersuchten haben sich Vorstufen gezeigt, die problemlos entfernt wurden - die Entwicklung eines Darmkarzinoms konnte dadurch verhindert werden. „Da hat man dann festgestellt, dass ich im Darm etwas habe, das behandelt und entfernt gehört, schildert Patient Georg Giglmayr aus Oberndorf. Wenn man erst später draufkommt, dann fehlt es oft schon viel weiter.“

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6.000 Patienten sind in der Datenbank erfasst

Außerdem wurden in diesem Projekt Risikofaktoren für die Entwicklung von Darmkrebs erforscht wie genetische Vorbelastungen. Gemeinsam mit einem Institut in China hat man aber auch herausgefunden, dass ernährungsbedingt gewisse Keime im Darm diese Karzinome fördern. Mit diesem Wissen sollen nun gezielt Risikoprofile für Screenings erstellt werden. schildert Primar Datz.

„Alter für Vorsorge-Untersuchungen anpassen“

„Wir wollen in Hinblick auf die maßgeschneiderte Vorsorge besser feststellen können, wer eine Dickdarmspiegelung tatsächlich braucht. Derzeit gilt ja nur die Empfehlung, sich ab dem 50. Lebensjahr dieser Vorsorgeuntersuchung zu unterziehen. Wir wissen allerdings auch genau, dass es eine Reihe von Risikofaktoren gibt, die dabei einfließen sollten. Das heißt, man müsste das Screening-Alter entsprechend adaptieren.“

Denn damit lassen sich nach Ansicht des Primars die Chancen erheblich steigern, Darmkrebs zu verhindern oder zumindest zu heilen.

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Eine bessere Früherkennung und Heilung von Darmkrebs setzt sich das Krankenhaus Oberndorf (Flachgau) zum Ziel. Dafür wurde eine Datenbank mit mehr als 6.000 Patienten aufgebaut.