Alpakas als Nebenerwerb gefragt

Alpakas, heimisch in den südamerikanischen Anden, sind die idealen Nebenerwerbs-Nutztiere - weil sie anspruchslos und unkompliziert in der Haltung sind. Ihre Wolle als Nischenprodukt nutzen mittlerweile auch die Salzburger.

Siegmund Strasser-Gfrerer aus Obertrum (Flachgau) entdeckte vor acht Jahren seine Liebe zu Alpakas. Zunächst war es ein reines Hobby für den Tischlermeister, mittlerweile sind die Alpakas ein gutes Nebengeschäft. Seine Herde ist mittlerweile auf 27 Tiere angewachsen - darunter wertvolle Zuchtstuten, die rund 3.000 Euro bringen. Außerdem ist die Wolle gefragt. „Ich lasse sie zu Steppdecken verarbeiten und das ist begehrt - auch Polster. Die Wolle meiner Tiere will ich schon veredeln lassen - man sagt nicht umsonst - das Vlies der Götter“, so Strasser-Gfrerer.

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Alpakas sind leicht in der Pflege und Handhabung

Ein Kilo Wolle bringt rund 75 Euro

Einmal im Jahr werden Alpakas geschoren. Pro Tier fallen bis zu vier Kilo Wolle an, für ein Kilo werden 75 Euro bezahlt. Aus diesem Grund schuf sich auch Hans Scheffenacker aus Eugendorf (Flachgau) vor einigen Monaten mit einer kleinen Alpakaherde ein neues Standbein. „Wir haben vorher eine Kälberaufzucht gehabt - das hat sich aber wirtschaftlich nicht rentiert. Wir wollten mit der Landwirtschaft aber auch nicht aufhören. Dann haben wir vor ein paar Jahren die Alpakas gesehen und seit Juli sind sie bei uns - und wir haben eine Freude damit“, sagte Scheffenacker.

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Ein Alpaka hat zirka vier Kilogramm Wolle am Leib

Ideal für kleine Landwirtschaften

Mit ihrem ruhigen, freundlichen Wesen sind die flauschigen Tiere ideal für kleine Landwirtschaften, so der Eugendorfer. „Ich habe fünf bis maximal zehn Minuten am Tag Arbeit - bisserl Ausmisten, bisserl Füttern - man kann sogar eine Woche auf Urlaub fahren, wenn man will. Sie sind unabhängig und anspruchslos.“

Mit Kälte und Schnee kommen Alpakas gut zurecht, Regen mögen sie gar nicht. Auch für Tierärzte sind sie eine gewisse Herausforderung. Gerade Innenparasiten können ihnen zu schaffen machen, erklärte Veterinärdirektor Josef Schöchl. „Hier muss man auf jeden Fall Medikationen machen - da brauchen sie eine hohe Dosierung. Sie haben aber auch die Möglichkeit, das Medikament immer wieder auszuspucken, deswegen muss man da Pasten nehmen, die auch gut schmecken.“

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Nischenprodukt Alpakas

Zuhause in den Anden, erfreuen sich Alpakas mittlerweile auch in Salzburg großer Nachfrage.

Auch Spuckattacken nicht ausgeschlossen

Weil Alpakas zur Familie der Lamas gehören sind auch Spuckattacken bei ihnen nicht ausgeschlossen. „Die Alpakas spucken eigentlich nur, wenn sie in Panik sind oder Futterneid haben. Da ist besser außer Reichweite zu gehen“, sagte Alpakazüchterin Sabine Scheffenacker. Für Siegmund Strasser-Gfrerer ist auch eines klar - „wenn man einmal ein Alpaka hat, dann bleibt das - die Alpakaliebe hält lang“.