Zell am See bildet eigene Stadtpolizisten aus

Die Stadtgemeinde Zell am See (Pinzgau) bildet derzeit eigene Stadtpolizisten aus. Die Stadtpolizei schließt damit eine Lücke, da für viele Aufgaben die Gemeinde zuständig ist, ohne dafür kompetentes Personal zu haben. Kritik kommt von der SPÖ.

Neben ihrer Ausbildung machen die künftigen Polizisten gleich auch ihr Praktikum in der Bezirkshauptstadt. Ab Anfang 2019 sollen die fünf Beamten dann als Ergänzung zur Bundespolizei ihren Dienst antreten.

Durch Zell am See patroullieren derzeit insgesamt fünf Stadtpolizeipraktikanten. Bis Februar absolvieren sie dort, an ihrem zukünftigen Dienstort, ihre Praxisausbildung unter Anleitung der Kollegen von der Bundespolizei. Den theoretischen Teil der insgesamt zweijährigen Ausbildung absolvieren die Polizeischüler in den Sicherheitsakademien des Innenministeriums.

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Stadtpolizei Zell am See

Die Stadtgemeinde Zell am See bildet derzeit eigene Stadtpolizisten aus. Ab dem kommenden Jahr sollen fünf Beamte ihren Dienst antreten.

Gemeinde bezahlt auch Ausbildung

Letztlich erhalten die künftigen Stadtpolizisten genau die gleiche Ausbildung wie ihre Kollegen der Bundespolizei, im Fall der Stadtpolizisten bezahlt die Ausbildung allerdings die Gemeinde. Ihren Dienst sollen die Beamten mit 1.1.2019 antreten.

Dabei sei das künftige Aufgabenfeld umfassend, betont der Bürgermeister der Gemeinde Zell am See, Peter Padourek (ÖVP). „Das beginnt natürlich beim fließenden und ruhenden Verkehr auf örtlichen Straßen - es geht um Geschwindigkeitsüberschreitungen oder Lärmbelästigungen. Auch Alkohol im öffentlichen Raum und die Einhaltung von Sperrstunden sind Themen. Es geht aber auch um illegale Zweitwohnsitze oder die Hundeleinenpflicht. Es gibt also genug zu tun für unsere künftigen Stadtpolizisten.“

Stadtpolizei Zell am See

ORF

Durch die Gemeinde Zell am See patroullieren derzeit insgesamt vier Stadtpolizeipraktikanten

Kein Versetzungsrisiko, geregelte Dienstzeiten

Nur kriminalpolizeiliche Ermittlungen dürfen die Stadtpolizisten nicht durchführen. Eine Dienstwaffe werden sie aber sehr wohl tragen. Angestellt werden sie als Gemeindebedienstete, womit die Entlohnung etwas geringer sein wird als bei den Kollegen der Bundespolizei. Dafür gibt es kein Versetzungsrisiko und geregelte Dienstzeiten.

Steidl: „Problem nicht auf Gemeinden abschieben“

Kritik kommt in diesem Zusammenhang allerdings von den Salzburger Sozialdemokraten. Der Mangel an Polizisten dürfe vom Bund nicht auf Städte und Gemeinden abgeschoben werden, kritisiert SPÖ-Landesparteichef Walter Steidl. „Es ist Aufgabe des Bundes, sich um die Polizeipräsenz und Sicherheit der Bürger zu kümmern.“

Dem neuen FPÖ-Innenminister Kickl werde die SPÖ in Hinblick auf Planstellen für Polizisten jedenfalls besonders genau auf die Finger schauen, kündigt Steidl an. „In Salzburg fehlen derzeit 262 fertig ausgebildete Polizisten in Vollzeitäquivalenten“, ergänzt Steidl.

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