Prostituierte könnte Freier infiziert haben

In der Stadt Salzburg könnte eine Prostituierte Dutzende Freier mit Gonorrhö (umgangssprachlich „Tripper“) angesteckt haben. Die Frau wurde laut Behörden in der Nacht auf Freitag auf dem illegalen Straßenstrich aufgegriffen.

Es war eine gemeinsame Kontrolle der Polizei und des Amts für Öffentliche Ordnung der Stadt Salzburg. Dabei stellte sich heraus, dass die Südosteuropäerin an der hochansteckenden Geschlechtskrankheit leidet. Wie das Informationszentrum der Stadt mitteilt, hatte die Frau zunächst in einem Bordell in der Landeshauptstadt gearbeitet. Als bei einer vorgeschriebenen Kontrolle im Gesundheitsamt die Krankheit diagnostiziert wurde, wich sie auf den Straßenstrich aus. Die Prostituierte wird angezeigt.

„Straßenstrich auch für Freier gefährlich“

„Die Frau wurde eindringlich auf die Notwendigkeit der Behandlung der Krankheit hingewiesen“, sagt Michael Haybäck, Leiter des Amts für öffentliche Ordnung der Stadt: „Sie hat zugesichert, nach Hause zu fahren und sich behandeln zu lassen.“ Der Fall zeige, dass der Straßenstrich auch für Freier keine ungefährliche Angelegenheit ist - auch nicht für etwaige Partnerinnen zu Hause.

Wie Haybäck berichtete, sei die Situation auf dem illegalen Straßenstrich in der Stadt - die „Szene“ konzentriert sich vor allem um die Vogelweiderstraße und deren Nebenstraßen - momentan ruhiger. „Die intensiven Kontrollen gemeinsam mit der Polizei machen sich bemerkbar.“

644 Anzeigen seit Jahresbeginn

Im heurigen Jahr wurden bis jetzt 206 Prostituierte angetroffen und 644 Anzeigen nach dem Aidsgesetz, dem Salzburger Landessicherheitsgesetz und dem Geschlechtskrankheitengesetz erstattet.

Laut Lexikon zählt die Gonorrhö zu den häufigsten sexuell übertragbaren Erkrankungen. Die bakterielle Infektionskrankheit befällt meist die Schleimhäute von Harnröhren und Geschlechtsorganen. Die Erreger lösen dabei eine eitrige Entzündung aus. Kondome bieten einen guten Schutz vor einer Ansteckung.