Schutzgebiet am Nockstein: Prüfung beschlossen

Der Landes-Naturschutz soll jetzt prüfen, ob der Nockstein vor den Toren der Stadt Salzburg ein Natura-2000-Schutzgebiet werden soll, was die 380-kV-Freileitung verhindern könnte. Im Landtag gab es davor aber eine emotionale Debatte.

Die SPÖ-Opposition hatte beantragt, dass rund um den Nockstein bei Koppl-Guggenthal (Flachgau) ein 1.100 Hektar großes Natura-2000-Gebiet ausgewiesen werden soll. Dieser Schutz wäre nach Ansicht vieler eine Möglichkeit, die direkt neben dem beliebten Wanderberg geplante 380-kV-Freileitung zu verhindern: „Ich sehe das durchaus als letzte Chance und hoffe, dass die anderen Parteien da mitmachen“, sagte Hans Kutil, 380-kV-Gegner und ehemaliger Präsident des Salzburger Naturschutzbundes am Mittwoch vor der Landtagssitzung.

Visualisierung des Nocksteins mit den Masten der 380 kv Leitung

ORF

Die 380-kV-Freileitung soll direkt neben dem Nockstein vorbeiführen - das wollte die SPÖ mit dem Schutzgebiets-Antrag verhindern

Die SPÖ wolle so die geplante 380-kV-Freileitung verhindern und ein Erdkabel erzwingen, betonte SPÖ-Fraktionsvorsitzender Walter Steidl am Mittwoch im Landtag: „Das, was wir jetzt brauchen, ist ein politisches, ein kluges und ein intelligentes Miteinander.“

Naturschutz nicht als „Verhinderungsinstrument“

Die Grünen sprachen dagegen von einem untauglichen Versuch, auf diese Weise ein 380-kV-Erdkabel durchzusetzen. Schon 2012 habe es gegen ein wesentlich kleineres geplantes Schutzgebiet zahlreiche Einsprüche gegeben. Das jetzt angepeilte Schutzgebiet sei 20 Mal so groß.

Die grüne Naturschutzreferentin und Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Rössler ortete deshalb Willkür: „Hier ist ja offensichtlich das Ziel, den Naturschutz auch als willkürliches Verhinderungsinstrument zu missbrauchen. Dafür möchte ich auch nicht zur Verfügung stehen.“

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Debatte über Schutzgebiet am Nockstein

Die SPÖ-Forderung aus, beim Nockstein ein Natura-2000-Gebiet auszuweisen, hat am Mittwoch zu einer emotionalen Debatte geführt.

Gemeinde wäre auch kleineres Schutzgebiet recht

In der Gemeinde Koppl, in deren Gebiet die Schutzzone fallen würde, will man das Schutzgebiet. Es müssten ja nicht die gesamten 1.100 Hektar sein, so Bürgermeister Rupert Reischl (ÖVP): „Ob jetzt alles ausgewiesen wird, muss man sich im Detail anschauen.“ Begründet werden soll ein allfälliger Schutz des Nocksteins und Teiles des Gaisbergs übrigens mit dem Schutz der Laichgebiete der Gelbbauchunke und des Kammmolchs.

Im Landtag wurde am Mittwoch die Entscheidung über ein Schutzgebiet am Nockstein vertagt: Zuerst soll die Naturschutzabteilung noch prüfen und so eine Entscheidungsgrundlage schaffen - diese soll bis zur nächsten Landtagssitzung am 31. Jänner vorliegen.

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