Jäger fordern Konzept für Umgang mit Wolf

Seit Monaten ist ein Wolf im nördlichen Flachgau unterwegs. Insgesamt soll es sechs Wölfe in Salzburg geben. Um sich auf die Rückkehr des Wolfs vorzubereiten, hat sich die Jägerschaft zu „Jagd Österreich“ zusammengeschlossen.

Seit einigen Monaten zieht ein vermutlich männlicher Wolf durch die Wälder rund um Thalgau, Henndorf und Eugendorf (Flachgau). Entdeckt wurde er auf Wildkameras, die Landesjägermeister Max Mayr-Melnhof in seinen Revieren installiert hat.

Aufnahmen aus der Wildkamera Meyr-Melnhof Wolf

ORF

Aufnahmen der Wildkamera im Flachgau

„Seit ein paar Monaten zieht ein Wolf seine Fährte - die geht bis nach Mondsee (Oberösterreich) hinunter. Da gibt es auch einige Nachweise von Jägern oder Bauern, die ihn scheinbar gesehen haben - ich bin da aber immer vorsichtig.“ Dass ein Wolf im Flachgau auftaucht, überrasche ihn nicht, sagte Mayr-Melnhof: „Wölfe können über 100 Kilometer weit laufen. Ein Wolf kann jederzeit in Österreich auftauchen“, so Mayr-Melnhof.

Wolf kostet Steuerzahler circa 150.000 Euro

Nicht alle heißen es gut, dass der Wolf nach mehr als 100 Jahren wieder in Österreich heimisch wird. Landwirte etwa fürchten um ihre Nutztiere. Auch den Jägern wird nachgesagt, den Wolf als Beuterivalen zu sehen, weil er Rehe und Rotwild reißen würde. Das spiele für die Jägerschaft aber keine Rolle, sagte der Landesjägermeister. „Hauptproblematik ist die landwirtschaftliche Bewirtschaftung. Außerdem weiß man aus anderen Ländern, dass jeder Wolf die Steuerzahler 150.000 Euro kostet - das sind erwiesene Beträge.“

Aufnahmen aus der Wildkamera Meyr-Melnhof Wolf

ORF

Seit einigen Monaten zieht ein vermutlich männlicher Wolf durch die Wälder rund um Thalgau, Henndorf und Eugendorf

Diese Summe setze sich aus Kosten für die Bewachung, Zäune, Schadensentgelte oder etwa Wolfsbeauftragte zusammen. In Österreich heißt es außerdem, dass ein Wolf sehr viel mehr als 150.000 Euro kostet, weil viele Personen damit beschäftigt seien, sagte Meyr-Melnhof.

Forderung nach Wolfsmanagement

Nicht nur im Flachgau, sondern auch in anderen Bezirken haben Jäger in den vergangenen Wochen Wölfe beobachtet - sechs sollen es insgesamt sein. Weil davon auszugehen ist, dass es immer mehr werden und sich auch Rudel bilden werden, wird vom Landesjägermeister ein Wolfsmanagement gefordert.

„Wir verlangen eine wolfökologische Raumplanung europaweit.“ Damit soll darauf geachtet werden, wo der Wolf in welchen Mengen vorkommen kann. „Und wenn er in Gebiete vordringt, wo das zu Problemen führen kann, dann soll man sehen, wie man damit umgeht. Gesetze in diese Richtung sind aber noch nicht angedacht“, so der Landesjägermeister. Nach EU-Recht ist der Wolf derzeit europaweit streng geschützt und darf in seinem Lebensraum nicht gestört geschweige denn gejagt werden.

Links: