Wohnraum statt Prämien gegen Landflucht
Wie schaffen es kleine Landgemeinden, dass die Jungen bleiben? Eine Frage die sich zahlreiche Orte stellen müssen. Eine Schweizer Gemeinde im Wallis bietet dafür nun Geld. Eine Prämie soll jungen Familien das Land als Wohnort schmackhaft machen. Salzburger Gemeinden gehen lieber andere Wege.
Salzburger Gemeinden setzten auf Wohnungen
Die Gemeinde Hüttau (Pongau) hat 1.500 Einwohner, die Zahl ist relativ konstant. Hohe Prämien für Menschen die aufs Land ziehen, wie es ein Schweizer Ort plant, kann sich Hüttau nicht leisten. Es helfen nur günstige Baugründe, sagen die Verantwortlichen in der Gemeinde. So sind jüngst im Ort 35 Bauparzellen für junge Einheimische umgewidmet worden. Bis auf eine einzige sind alle Flächen verkauft und verbaut.
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Gemeinden suchen Wege gegen Landflucht
Anstatt auf Prämien setzen Salzburger Gemeinden auf die Schaffung von Wohnraum um der Abwanderung zu begegnen
Für den Bürgermeister Rupert Bergmüller (ÖVP) steht fest, dass ohne die neuen Häuser im Ort 150 Einwohner fehlen würden: „Ich halte es für das wichtigste, dass wir leistbares Bauland zur Verfügung stellen können. Bisher war das möglich aber in Zukunft werden wir damit Probleme haben, weil sich unsere Gründe teilweise in der roten Zone befinden oder lärmbelastet sind und auch die Bereitschaft Gründe zu verkaufen nicht überall gegeben ist.“
Kinderbetreuung soll Anreize schaffen
Auch die Gemeinde Mühlbach am Hochkönig (Pinzgau) kämpft gegen die Abwanderung. In den vergangenen Jahren hat die Gemeinde 160 Einwohner verloren - wer keine Zukunft mehr sieht, verlässt den Ort. Die Gemeinde versucht dagegenzuhalten. Von einer Prämie für junge Bürger hält auch der Mühlbacher Bürgermeister Manfred Koller (SPÖ) nichts. Er will in den kommenden Jahren bis zu 100 sanierte Mietwohnungen anbieten, „um attraktiven und leistbaren Wohnraum zu schaffen. Zugleich wollen wir die Kinderbetreuung ausbauen um Anreize zu schaffen. Ob der Plan aufgeht ist die Frage, aber wir versuchen auf diese Weise Leute im Ort zu halten.“
ORF
Für 42 neue Wohnungen gibt es in Mühlbach schon Mieter. Wenn noch mehr junge Menschen hierherkommen wollen, werden zusätzliche Häuser saniert.
Auch Bischofshofen bezahlte bereits Prämien
Ganz neu ist die Idee mit der Prämie für neue Bürger übrigens nicht. Bischofshofen (Pongau) hat vor einigen Jahren rund 400 Euro für jeden bezahlt, der in die Stadt gezogen ist. Der Grund: die Stadt wollte mehr Geld vom Bund, sagt Bürgermeister Hansjörg Obinger (SPÖ): „Ich glaube diese Aktion würde in gleicher Form heute nicht mehr funktionieren, ein Ort muss mit seinen Vorzügen und nicht mit Prämien punkten.“