Verbot von Bundesgeld für Privatunis gefordert

Die Republik Österreich dürfe keine Privatuniversitäten finanzieren. Das Gesetz müsse entsprechend geändert werden, fordert die Universitätenkonferenz (uniko). Anlass ist, dass der Bund private Studienplätze in Salzburg kauft.

Studenten an der Paracelsus medizinischen Privatuniversität

ORF

Anlass für die Debatte ist der Kauf von Studienplätzen an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität in Salzburg

Nicht nur Bundesministerien, sondern auch Länder, Städte oder Gemeinden sollten kein Geld der öffentlichen Hand in Privatuniversitäten fließen lassen, forderte uniko-Präsident Oliver Vitouch, Rektor der Universität Klagenfurt, am Dienstag. Das Wissenschaftsministerium hat ja kürzlich für die Jahre 2018 bis 2020 für jeweils drei Mio. Euro 25 Anfänger-Studienplätze an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU) in Salzburg zugekauft. Das führte zu heftiger Kritik - mehr dazu in Heftige Debatte um Kauf von Studienplätzen (salzburg.ORF.at; 4.12.2017).

Die Privatuniversität verpflichtet sich umgekehrt vertraglich, dass ein bestimmter Prozentsatz der Studenten, die alle die üblichen Studiengebühren der PMU in Höhe von knapp 15.000 Euro pro Jahr bezahlen müssen, nach Ende der Ausbildung in Österreich bleibt - sonst fließt weniger Geld.

Deal mit Salzburg ein „gefährlicher Präzedenzfall“

Begründet wird die befristete Maßnahme mit dem Ärztebedarf in der Region. Für den Kritiker Vitouch ist das ein „gefährlicher Präzedenzfall, der zur Nachahmung einlädt und damit zum Sündenfall der für die öffentlichen Universitäten zuständigen Bundespolitik werden könnte. Wenn sich hinter dieser unerwarteten und klammheimlichen Initiative ein Deal des Ministerium mit der Salzburger Landespolitik - sie ist einer der Financiers der privaten Medizinuniversität Salzburg - verbergen sollte, so wäre dies ein abschreckendes Beispiel für ‚austriakische Kirchturmpolitik‘.“

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Kritik an Bundesgeld für Privatuniversität

Dass der Bund Studienplätze an der privaten Medizinuniversität in Salzburg kaufen will, sorgt für Empörung an öffentlichen Universitäten.

Mit dem Einsatz von Bundesmitteln für Privatunis würden außerdem die bisherigen Bemühungen um einen österreichischen Hochschulplan ad absurdum geführt, kritisiert Vitouch. Zudem würde damit „großteils eine betuchte Klientel gefördert, die bereit ist, für das Studium an einer Privatuniversität hohe Gebühren von rund 15.000 Euro pro Jahr zu zahlen“.