Autobahn: 75 Prozent mehr Vignettensünder

Auf den Autobahnen in Salzburg werden immer mehr Vignettensünder erwischt. In den letzten fünf Jahren stieg die Zahl der Anzeigen um 75 Prozent - auf knapp 8.500 im Jahr. Mehr als ein Drittel muss aber keine Strafe zahlen.

Immer mehr Autofahrer wollen Westautobahn (A1) oder Tauernautobahn (A10) in Salzburg nützen, ohne dafür zu bezahlen. Das zeigt die Landtags-Anfragebeantwortung, die der Salzburger Verkehrslandesrat Hans Mayr vorlegte und die sich auf Auswertungen der Autobahngesellschaft ASFINAG stützt.

Automatisches Kontrollsystem im Einsatz

Mit Abstand die meisten Vignetten-Sünder werden im Flachgau erwischt, vor allem rund um die Stadt Salzburg. Das dürfte vor allem an der Art der Kontrollen liegen: Während im übrigen Bundesland die Vignetten nur stichprobenartig kontrolliert werden, verwendet die ASFINAG im Flachgau ein automatisches Video-Kontrollsystem, das im Einsatzzeitraum jeden Schwarzfahrer erfasst. Insgesamt zehn solcher Systeme sind österreichweit an wechselnden Standorten im Einsatz, heißt es von der ASFINAG. In Salzburg würden wegen der stark befahrenen Urlauberstrecken relativ viele Vignettensünder erwischt, so ASFINAG-Sprecher Christoph Pollinger.

Vignettenkontrolle der ASFINAG bei der Abfahrt Salzburg Süd

ORF

Die ASFINAG-„Mautsheriffs“ erwischen nur einen kleinen Teil der Vignettensünder. Der Großteil wird automatisch erfasst

Zusätzlich dazu wird auch bei der im Gemeindegebiet von Anif (Flachgau) gelegenen Autobahnabfahrt Salzburg-Süd an der A10 regelmäßig kontrolliert. Auch bei den großen Salzburger Einkaufszentren entlang der A1 stehen regelmäßig „Mautsheriffs“ an den Abfahrten. Im Pongau werden hingegen jedes Jahr nur zwischen 100 und 150 Schwarzfahrer erwischt. Wer ohne Vignette erwischt wird, muss zunächst nur eine Ersatzvignette um 120 Euro kaufen. Erst wenn der Lenker sich weigert, wird eine Anzeige mit 300 Euro Strafe fällig.

3.000 Verfahren müssen eingestellt werden

Der Anteil der automatisch erfassten Vignetten-Sünder aus dem benachbarten Ausland ist übrigens relativ hoch: Rund 3.000 Verfahren müssen durchschnittlich pro Jahr eingestellt werden, weil entsprechende Rechtsabkommen mit den Herkunftsländern der Schwarzfahrer fehlen.

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