Protest gegen zunehmende Verbauung der Alpen

Nur noch elf Prozent der Fläche Salzburgs sind weitgehend naturbelassen - vor allem in den Bergen. Das sei zu wenig, kritisiert eine neue Allianz gegen die Verbauung der alpinen Landschaft. Skigebiete und Kraftwerke bedrohten die Bergwelt.

Alpenverein, World Wide Fund for Nature (WWF) und Naturfreunde schlossen sich gegen die Bedrohung der heimische Bergwelt durch Großprojekte wie Kraftwerksbauten oder Skigebietverbindungen zusammen. Denn in Tälern und niedrigeren Höhenlagen finde man in Salzburg kaum noch naturbelassene Gebiete. Diese gebe es nur noch im subalpinen und alpinen Raum, so die Kritiker.

Mit insgesamt 760 Quadratkilometer naturbelassenem alpinem Gebiet hat Salzburg die zweitgrößte Fläche in ganz Österreich - zumindest jetzt noch. Denn nur knapp 40 Prozent dieser Gebirgsflächen seien durch Naturschutzgesetze vor einer Bebauung rechtlich geschützt. Die restlichen 60 Prozent seien akut gefährdet, so die Naturschützer.

Großbauten „zerstören weitere Naturgebiete“

„Es wird einfach immer mehr gebaut - sowohl Zusammenschlüsse von Skigebieten als auch Wasserkraftwerke für den immer stärker steigenden Stromverbrauch“, sagt die Vizepräsidentin des Österreichischen Alpenvereins, Ingrid Hayek. „Weil Elektroautos klingen auf den ersten Anhieb recht umweltfreundlich, aber man muss auch bedenken, dass der Strom nicht aus der Steckdose kommt. Wenn man CO2-neutral Strom erzeugen will, dann bietet sich bei uns die Wasserkraft an. Damit werden aber weitere Naturgebiete zerstört.“

In Österreich würden laut WWF im Schnitt von 21 Fußballfelder pro Tag verbaut. Im alpinen Raum sind bereits 40 Prozent der Fläche in der einen oder anderen Form erschlossen, genutzt oder verändert.

Link: