Veiths schwieriges Comeback in Kanada
ORF
Der 21. Oktober 2015 brachte eine tiefe Zäsur im Leben von Anna Veith. Bei einem Trainingssturz in Sölden rissen Kreuzband und Patellasehne. Den ersten Anlauf zu einer Rückkehr in den Weltcup musste sie nach zwei Monaten abbrechen. Es folgte eine weitere Knieoperation. Doch nun fühlte sich die Athletin fit für das Comeback.
Zu wenig Kilometer in den Beinen
Jede Trainingsfahrt ist für Anna Veith viel wert. Wegen der langen Genesungszeit nach der zweiten Knieoperation im Februar fehlen ihr die Trainingskilometer besonders in der Abfahrt. Lake Louise sei für das Comeback eine perfekte Strecke, sagt die Salzburgerin, weil sie dort schon viele Trainings und Rennen bestritten hat. Allerdings endete das Rennen durchwachsen - mit über zwei Sekunden Rückstand auf Platz 21. Mehr dazu in sport.ORF.at.
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„Stabilität fehlt noch“
Wenn man das Gelände gut kennt, dann stärke es das Selbstvertrauen: „Mir fehlt noch ein bisschen die Stabilität. Das liegt auch daran, dass ich noch wenige Kilometer in den Beinen habe. Ich muss mit der Geschwindigkeit noch besser umgehen lernen.“
Selbst für eine Olympiasiegerin und eine zweifache Weltcup-Gesamtsiegerin ist ein Comeback nach einer so schweren Verletzung eine große Herausforderung. Anna Veith musste viel Geduld haben. Das richtige Tempo zu finden, das ist im Formaufbau ein schmerzhafter Prozess: „Man muss spüren, was geht oder nicht geht. Diese Entscheidungen muss man selbst treffen. Da kann einem kein Arzt oder Therapeut helfen. Das habe ich in den letzten Jahren bitter lernen müssen."
„Muss mein aktuelles Niveau akzeptieren“
Die Abfahrt am Freitagabend in Lake Louise ist für die 28-Jährige mit großen Emotionen verbunden. Sie weiß auch, dass die Erwartungen der Fans hoch sind. Sie will sich davon aber nicht hetzen lassen: „Ich muss das Niveau akzeptieren, wo ich jetzt bin. Es ist ein anderes Niveau als vor zwei Jahren. Wichtig ist, dass ich mich steigern kann."