Tourismus-Spartenchefin kritisiert Gewerkschaft

Weil die Gewerkschaft sich weigere, die Berufe Koch und Kellner für Bürger aus Nicht-EU-Ländern zu öffnen, drohe heimischen Mitarbeitern eine noch höhere Arbeitsbelastung. Das kritisiert Petra Nocker-Schwarzenbacher, Bundesobfrau für Tourismus in der Wirtschaftskammer.

Nocker-Schwarzenbacher, die selbst in St.Johann (Pongau) ein Hotel betreibt, fordert bereits seit längerem, dass der Beruf Koch/Köchin und Restaurantfachmann bzw. -frau in die Liste der Mangelberufe aufgenommen wird. "Der Arbeitsdruck auf viele Küchen- und Servicemannschaften werde zunehmend steigen, schreibt Nocker-Schwarzenbacher in einer Aussendung.

„Auf die Mangelberufsliste kommen derzeit Berufe, für die pro beim AMS gemeldeter offener Stelle höchstens 1,5 Arbeitssuchende vorgemerkt sind (Stellenandrangsziffer). Österreichweit kommen auf eine offene Stelle 1,6 arbeitslose Köche. Außer Wien und Niederösterreich liegen allerdings alle Bundesländer deutlich unter dem Wert von 1,5.“ Besonders prekär stelle sich die Lage in Tirol und Salzburg dar, wo die ‚Stellenandrangsziffer‘ für Köche nur bei 0,5 liege, kritisiert die Spartenobfrau.

ÖGB kontert: „Sparte soll Hausaufgaben machen“

Der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) sträubt sich gegen Köche und Servierpersonal in der sogenannte Mangelliste, denn dann dürfen die Arbeitgeber offene Stellen mit Bewerbern aus Nicht-EU-Ländern besetzen.

„Anstatt für selbstgemachte Probleme zu versuchen, ständig die Gewerkschaft schuldig werden zu lassen, empfehle ich der Bundessparte Tourismus, ihre Hausaufgaben zu machen“, teilte der Leiter des Bereichs Arbeitsmarkt- und Bildungspolitik im ÖGB, Alexander Prischl, am Freitag in einer Aussendung mit.

„Fast 7.500 Arbeitssuchende bei 2.144 Stellen“

Die Mangelberufsliste werde nach gesetzlichen Vorgaben und sozialpartnerschaftlich vereinbarten Kriterien erstellt. „Berufe auf Zuruf auf die Liste zu nehmen, kommt aber nicht infrage“, sagt Prischl. Ende September seien für gelernte Berufe wie zum Beispiel Köchinnen und Köche für fast 7.500 vorgemerkte Arbeitssuchende 2.144 offene Stellen gemeldet gewesen.

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