Tempo 80: Luft besser, doch nicht gut genug

Das flexible Tempolimit zwischen 80 und 100 auf der Stadtautobahn senke die Schadstoffe wie eine dreiwöchige Sperre. Das hat Umweltreferentin Astrid Rössler (Grüne) bei der jährlichen Bilanz der Schadstoff-Messungen mitgeteilt.

Trotzdem liegt der Wert beim gefährlichen Stickstoffdioxid immer noch über dem österreichischen und dem EU-Grenzwert. 46 Mikrogramm Stickstoffdioxid pro Kubikmeter Luft beträgt der neueste Jahresdurchschnittswert entlang der Stadtautobahn.

Der EU-Grenzwert beträgt 40, der österreichische 35 Mikrogramm. Doch immerhin seien die Messwerte wieder um sechs Prozent gefallen, sagt die grüne Umweltreferentin Astrid Rössler. Trotzdem sind 25 Millionen Fahrzeuge jährlich auf diesem Abschnitt der Westautobahn unterwegs - das entspricht 76.000 Fahrzeugen täglich. Und das sei das Problem, betont Rössler.

„Anzahl der Fahrzeuge für Belastung maßgeblich“

„Es ist nämlich die Anzahl der Fahrzeuge, die uns die Stickoxide-Belastung beschert. In der Stadt brauchen wir daher eine flächendeckende Parkraumbewirtschaftung - zum Beispiel die Kombination aus blauen Kurzparkzonen, dreistündigen Zonen und grünen Zonen in Stadtrandlagen, um auch Möglichkeiten für Pendler zu bieten. Anders werden wir die enormen Verkehrsdichte nicht reduzieren können. Pendler müssen zum Umstieg auf Bus und Bahn motiviert werden.“

Tempo 80

ORF

Das Tempolimit auf der Stadtautobahn bringe eine deutlich bessere Luft, sagt Umweltreferentin Astrid Rössler.

Tempo 80 war auf der Stadtautobahn fast an der Hälfte aller Tage - zumindest zeitweise - geschaltet. Auf der Tauernatuobahn, wo es schon seit dem Jahr 2008 Jahren ein flexibles Tempolimit gibt, zwischen 130 und 100 sei die Reduktion der Stickstoffdioxid-Messwerte deutlicher. „Im Vergleich der Zeit vor 2008 und heute sind wir bei einem Minus von 18 Prozent“, ergänzt Umweltreferentin Rössler.

Limit tritt bei schlechter Luft automatisch in Kraft

Auf der Tauernautobahn fahren allerdings auch weniger Autos. Die Tempolimits werden automatisch dann gesenkt, wenn die Luftwerte und Verkehrdichte schlechte Zahlen ergeben - besonders oft der Fall ist dies in der Früh und abends sowie im Herbst und Winter.