Feuerwehren: Debatte über neue Einsatztaktik

Eine interne Neuregelung bei den Feuerwehren sorgt für Verwirrung und Kritik. Seit einem Monat werden alle verfügbaren Feuerwehren im Umkreis alarmiert, um schnellstmöglich an einem Einsatzort zu sein.

Zuletzt gab es Kritik anlässlich eines verhältnismäßig kleinen Einsatzes bei der Raststätte Posaunerwirt zwischen Schwarzach und Lend. Hier wurden gleich drei Feuerwehr alarmiert: St. Veit, Schwarzach und Lend (alle Pongau).

„Es geht hier um Lebensrettungen“

Gerade in dem weitläufigen Gebiet zwischen Schwarzach, Gastein und dem Unterpinzgau sei es schwierig einzuschätzen, welches Team am schnellsten eintrifft, sagt dazu Landesfeuerwehrkommandant Leo Winter: „Zwischen Gigerach und Mauttunnel ist es nicht immer klar, wer als Erster da ist. Es geht hier um Lebensrettungen, die schnellstmöglich geschehen muss.“

Insgesamt 92 Freiwillige kamen am Sonntag nach dem Alarm zu den drei Zeugstätten und rückten aus. Gerald Öhlinger ist Chef der Freiwilligen Feuerwehr St. Veit, die auf der anderen Seite des Salzachtales stationiert ist und relativ weit anzufahren hat, obwohl der Unfallort auf dem Gemeindegebiet von St. ist.

Kritik aus St. Veit

Öhlinger sieht wenig Sinn in der neuen Regelung: „Es gibt bei meinen Leuten schon einen gewissen Unmut, wenn sie sagen, wir müssen am Sonntag da hinauffahren nur zum Zusammenräumen. Und die Wirtschafstreibenden sagen, nur zum Zusammenräumen gebe ich meine Leute tagsüber nicht mehr frei für Einsätze.“

Landeskommandant Winter betont, dass die Feuerwehr St. Veit möglicherweise im großen Umfang nicht hätte ausrücken müssen, weil die anderen beiden Feuerwehren schon aktiv waren: „Wir werden das mit den Betroffenen noch evaluieren.“

Verschiedene Meinungen

Der Feuerwehrkommandant aus Lend will zum Einsatz am vergangenen Sonntag nichts sagen. Der Teamchef aus Schwarzach ist mit der Regelung zufrieden. Es sei ein gemeinsamer Beschluss.