Mozarteum-Eklat: Rektorenbestellung wieder gescheitert

Die Rektorenbestellung an Salzburgs Musikuniversität Mozarteum ist schon wieder gescheitert. Bevor Elisabeth Gutjahr wie geplant gekürt werden konnte, traten drei Mitglieder des Unirates zurück. Der ist wieder blockiert.

Am Donnerstag sollte der Rektorenvertrag für Elisabeth Gutjahr vom Salzburger Universitätsrat beschlossen werden. Der Salzburger Rechtsanwalt Karl Ludwig Vavrovsky, Vorsitzender des Rates, wollte Gutjahr laut APA ein Jahresgehalt von 270.000 Euro brutto im Jahr zugestehen.

Konflikte wegen Höhe des Gehalts

Das wären um rund 100.000 Euro mehr, als vergleichbare Posten bringen, schreibt die Tageszeitung „Der Standard“. Den zurückgetretenen Uniratsmitgliedern war dieses Salär zu hoch.

Einer jener Uniräte, die zurückgetreten sind, ist Viktoria Kickinger, sie spricht von Vertrauensverlust: „Ich habe kein Vertrauen mehr in die Leitung des Gremiums gehabt. Es geht um die Sorgfaltspflicht, die wir als Universitätsräte wahrzunehmen haben.“

Eingang der Universität Mozarteum in der Stadt Salzburg

Christian Schneider

Nachdem ein früherer Rektor nach einer gerichtlichen Verurteilung wegen sexueller Belästigung gehen musste, kommt die Uni Mozarteum bei der Auswahl der Nachfolge kaum noch zur Ruhe

„Neue Regierung muss Gehälter begrenzen“

Ratsvorsitzender Vavrovsky wollte zu Kickingers Aussagen am Donnerstag nicht öffentlich Stellung nehmen. Kickinger wiederum sagte dem ORF zu Informationen in Medien über Geldforderungen der künftigen Rektorin: „Ich plädiere ganz stark dafür, dass die nächste Bundesregierung die Rektorengehälter deckelt bzw. begrenzt.“

Nur noch Vavrovsky und Wagner im Rat

Das Mozarteum ist Österreichs zweitkleinste Universität. Die Rektorenkür dort ist schon wiederholt gescheitert - mit zum Teil schweren Turbulenzen, harten Diskussionen und aus der Sicht von Teilnehmern bizarren Sitzungen. Der Universitätsrat besteht nun nur noch aus dem Vorsitzenden Vavrovsky und der Kulturpublizistin und Schriftstellerin Nike Wagner.

Wie kann es nun weitergehen?

Es könnte ein Unirat nachnominiert werden. Dann wäre das Gremium beschlussfähig und könnte - theoretisch - den Vertrag von Gutjahr unterzeichnen. Damit könnte die neue Rektorin ihren Posten zum Jahreswechsel antreten. Zweiter Weg: Im Februar 2018 werden die Räte turnusmäßig neu bestellt. Dieser neue Unirat könnte den Posten dann neu ausschreiben. Die Uni Mozarteum wäre in diesem Fall bis zum Ende des Sommersemesters ohne Rektorin.

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