Neuer Prozess gegen ASKÖ-Chefs: Untreue?

Im Prozess um den ASKÖ-Sportverband und den Hauptangeklagten, den Ex-Präsidenten Franz Karner, geht es um neue Vorwürfe. Der Sportverein ASV-Itzling soll wie ein Selbstbedienungsladen für ASKÖ-Chefs geführt worden sein.

Der ASKÖ-Sportbauernhof in Waldzell (OÖ)

ORF

Der ehemalige „Sportbauernhof“ des ASKÖ Salzburg im Innviertel

Der neuerliche Prozess gegen die Ex-Spitze des Sportverbandes ASKÖ Salzburg läuft seit Mittwochvormittag. Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten vor, sich finanziell selbst bedient und Geld veruntreut zu haben. Die Verteidigung weist das zurück.

Hunderttausende veruntreut?

Laut Staatsanwaltschaft geht es in dem Verfahren um Untreue in Höhe von mehreren hunderttausend Euro. Das Geld soll die Führungsspitze rund um den langjährigen Salzburger ASKÖ-Präsidenten Franz Karner veruntreut haben. Zum einen gehe es um das Geld, das Karner für den so genannten ASKÖ-„Sportbauernhof“ in Waldzell im Innviertel bekommen haben soll. Hier habe der Ex-Präsident einen jährlich um 15.000 Euro überhöhten Pachtrechtszins verlangt, so der Staatsanwalt.

Bargeld, Leasingauto, Wintergarten

Beim Sportverein ASV Itzling soll die ehemalige Vereins- und Verbandsführung rund um Karner rund 380.000 Euro Schaden angerichtet haben. Es gebe unaufgeklärte Abhebungen von Bargeld.

Ex-Präsident Karner rechtfertigt das Leasing eines Wohnmobils als – so wörtlich - „mobiles Informationsbüro für gesundheitsorientierte Maßnahmen“. Mit ASV-Geld sollen beispielsweise auch Reparaturen am Privatauto des ehemaligen Vizepräsidenten oder ein Sonnenschutz für seinen Wintergarten gezahlt worden sein.

Verteidigung weist Vorwürfe zurück

Mit bewusster Schädigung des ASV Itzling habe das alles nichts zu tun, sagt Klaus Perner, Verteidiger des Hauptangeklagten: „Hier wird sehr vieles anders sein, als es die Staatsanwaltschaft interpretiert. Es wird sehr viel zu erklären sein, deshalb möchte ich mich hier noch nicht zu Details äußern.

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Neue Vorwürfe gegen ASKÖ-Spitze

Zur ursprünglichen Anklage rund um einen Sportbauernhof sind jetzt noch Vorwürfe rund um den ASV Itzling dazugekommen.

Die Zahlungen - etwa für die Wintergarten-Beschattung - seien eine Gegenleistung für erbrachte Arbeiten im Verein gewesen, so der Verteidiger. Im Prozess sind nun auch einige prominente Zeugen geladen - etwa der scheidende Arbeiterkammer-Präsident Siegfried Pichler. Ein Urteil wird für Jänner 2018 erwartet.

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